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Log of DM5HF

Sonntag, 4. März 2012

Kurzwelle mobil: Yaesu ATAS-120a & FT-857d


Nach einigen Jahren Bedenkzeit ist es mir an diesem Wochenende endlich gelungen, ein Projekt zu vollenden, welches mich seit jeher begeistert. Kurzwellenmobilfunk empfand ich immer schon als eine ganz besondere Herausforderung. Grundsätzlich hatte ich große Teile des benötigten Equipments schon daheim, nur war ich lange Zeit nicht entschlossen, zu welcher Antenne ich greifen sollte. Da ich einen Yaesu FT857d mein Eigen nenne, fiel die Wahl schnell auf die ATAS 120a. Über diese Antenne ist leider nicht nur Gutes zu lesen, weswegen ich mich für ein wenig gebrauchtes Modell entschloss, um gegebenenfalls den auftretenden Schaden in Grenzen zu halten. Eine nächste Herausforderung bestand in der Auswahl einer geeigneten Befestigung. Obwohl ich einen sehr stabilen Magnetfuß besitze, schied dieser aus, da er bereits eine ATAS meines Funkfreundes Axel auf dem Gewissen hat. Ein Loch zu Bohren stand nicht zur Debatte und eine Montage auf der Anhängerkupplung scheiterte am Nichtvorhandensein dieser. Ich bekam auf Nachfrage einen guten Hinweis von Wimo, die Diamond K400 Kofferraumklemme zu verwenden. Qualitativ entspricht die Klemme meinen Vorstellungen und bis dato hat sie die Antenne bis 120 Km/h problemlos gehalten.

Diamond K400 hält ATAS 120a

Nachdem ich dann auch noch einen Trennsatz in der Funkbörse ergattern konnte, womit das abgesetzte Bedienteil des FT857d betrieben werden kann, ging es gestern an den Einbau der Komponenten. Das Bedienteil war schnell am Lüftungsgitter mittels Kabelbindern befestigt, sodass sich der TRX während der Fahrt bedienen lässt, ohne mit den Augen den Blick auf die Straße verlassen zu müssen. 



Die Lüftungsgitter sind praktisch
Den TRX selbst habe ich unter den Beifahrersitz gepackt, sodass er vor neugierigen Augen und klebrigen Fingern geschützt ist. Nun kam der spannende Teil, die Montage der Antenne. Die Kofferraumklemme ließ sich schnell und einfach montieren, auch die ATAS hing schneller am Auto als erwartet. Also, erster Test... Dieser verlief ernüchternd, lediglich auf 10m konnte ich die Antenne abstimmen. Das Ergebnis war jedoch zu erwarten, da die Masse der Antenne nur stümperhaft mit der Karosserie verbunden war. Also habe ich in der Mitte des Koaxialkabels den Schutz der äußeren Schirmung entfernt und mit Masseband bewickelt. Der Kabelschuh des Massebandes wurde in der Ersatzradaushölung mittels eines M5 Gewindes verschraubt (Danke Ford, dass es dieses Gewinde gibt!). Zusätzlich habe ich ein Masseband vom Fusspunkt der Antenne leitend mit der Kofferraumklappe verschraubt. Ein zweiter Test … hervorragend! Die ATAS lies sich sofort auf allen (!!!) Bändern zwischen 40m und 10m und jeweils über das gesamte Band abstimmen.

Das Werk in voller Pracht

Nun galt es, die Performance der Funkanlage zu testen. Ein erstes QSO standmobil, noch mit Zange und Schraubendreher in der Hand führte mich mit 25W nach Kroatien im ersten Anruf. Dass hatte also geklappt. Doch wie würde sich die Antenne während der Fahrt bewähren. Ein Ausflug mit der XYL am Samstag Nachmittag führte uns von Horneburg nach Stade. Da der ARRL DX SSB Contest lief, gelang es sogleich, mit 50W auch die erste Transatlantikverbindung mit dem neuen Setup zu realisieren. Ich war begeistert. Am Sonntag, der Contest lief immer noch, führte uns ein Ausflug zum Lüheanleger an der Elbe. Das Fahrzeug wurde so geparkt, dass die Antenne keine 10m vom Elbwasser entfernt stand. So gelang es, wie das kleine Video zeigt, wiederum problemlos, den Atlantik auf 15m zu queren, diesmal mit 100W. Innerhalb von 15 Minuten konnte ich etwa 8 Stationen aus den USA loggen. 


Hinter K8PO verbirgt sich übrigens Paul aus Maine/USA

Auf der Heimfahrt gab es zum Abschluss noch ein nettes Klön-QSO mit Italien...was will man mehr?

Samstag, 3. März 2012

RF-Power HVLA-700: 11Kg = 700W? (Teil 1 von 4)


Heute war es nun soweit, aus Italien kam Post und bescherte mir meine sehnsüchtig erwartete Endstufe. Die Bestellung bei RF-Power verlief bereits Mitte Januar ohne Probleme. Nachdem das Geld eingegangen war, teilte mir der Hersteller mit, dass die PA voraussichtlich in der letzten Februar Woche geliefert würde, was dann auch stimmte. Die Verpackung der Endstufe fiel erstklassig aus. Ein großer Umkarton mit Styroporauspolsterung und zwei weiteren Innenkartons schützten die PA zuverlässig auf dem langen Weg von Italien nach Deutschland. Trotz der sehr guten Verpackung konnte ich die Endstufe nach wenigen Minuten befreien und war dabei beeindruckt, welchen hochwertigen optisch-qualitativen Eindruck dieses wundervolle Stück Technik bei mir hinterließ.

































Das meine ich wirklich, denn mit einem solchen Oberflächenfinish hatte ich nicht gerechnet. Die Griffe vorn am Gehäuse sind sehr stabil ausgeführt und alle Gehäuseschrauben wurden mit Senkkopf in das relativ dickwandige Gehäuse eingelassen. Mit etwas über 11 Kg ist die Endstufe trotz der robusten Bauart ein Leichtgewicht. Ich hatte bereits die Ehre, eine Alpin 100 über diverse Treppen zu tragen, was verglichen mit der HVLA700 deutlich weniger Spaß bringt. Allerdings entschädigt die Alpin bei idealer Abstimmung auch mit bis zu 1300W Output. Da ich die PA vorzugsweise portabel einsetzen möchte, war das Gewicht eine wesentliche Größe bei der Auswahl der passenden Endstufe. Das Verhältnis von Kg pro Watt dominierte meine Entscheidungsfindung, welche ich nach dem ersten „Hubtest“ auch nicht bereue. 
































Das mitgelieferte Manual liefert leider nur die wichtigsten Informationen über die PA. Die Verständlichkeit ist teilweise etwas schwierig, allerdings kann man beim Anschluss eigentlich keine Fehler machen. Entgegen dem Manual ist außer der Koaxverbindung zum TRX und der PTT Steuerleitung keine ALC Steuerleitung notwendig. Diese könnte ich ohnehin nicht sicherstellen, da mein Flex keine ALC Daten ausgeben kann. Ein Schaltplan lag der Lieferung leider nicht bei, was ich persönlich als sehr schade empfinde.



Selbstverständlich habe ich die PA umgehend in die bestehende Station integriert, um insbesondere das Flexradio bei RTTY und ähnlichen Digimodes zu entlasten. Mittels Eintonaussteuerung erzielte die PA bei:
2W In 11W out
5W In 42W out
10W In 115W out
15W In 190W out
20W In 225W out



Gemessen habe ich die Daten jedoch nur mit dem Schätzeisen des DU1500L, welches allerdings gar nicht so sehr unpräzise sein soll. Eine detaillierte Ausmessung der PA erfolgt in Kürze.