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Sonntag, 19. April 2015

Portables Funken in der Natur: Elecrafts KX3

Das Wetter wird langsam wieder wärmer und so kam es, dass ich heute spontan die Portabelfunk-Saison für mich eröffnete. Seit wenigen Tagen bin ich stolzer Besitzer eines Elecraft KX3, der nur darauf wartete, gemeinsam mit mir in die Natur zu starten. Also lud ich meinem 17 Ah Bleigelakku, bastelte mir eine 41m Deltaloop aus 3 Teilstücken und packte das ganze auf mein Fahrad. Zunächst stellt sich die Frage nach der Relevanz der drei Teilstücke, aus denen später die Loop entstehen sollte. Die Lösung ist einfach: 
Mit den drei Teilstücken lassen sich aus einer Loop für 40m auch ein gut gehender 2 x 13m Dipol oder eine Groundplane mit 2 Radials basteln. Je nach Zweck lässt sich somit schnell meine gewünschte Antenne zusammenstecken. 

Nachdem das Fahrrad bepackt war, ging es ein paar Kilometer an einen südlichen Waldrand. Der Vorteil daran war insbesondere die wärmende Sonne und natürlich die dort befindlichen Bäume, die ich zur Abspannung benötigte.
Kaum angekommen, wurde das Fahrrad entlastet. Das Bild zeigt den Umfang meiner 10W QRP-Station. Im Peli-Case befand sich der KX3, eine Mantelwellensperre, Hühnerleiter, ein Tablet sowie ein Heil Headset mit HC4 Kapsel.
Den Strom stellte mir heute dieser Akku bereit. Ebenfalls zu sehen sind hier die Steckkontakte meiner Loop. Die roten Spulen nutze ich, um die drei Drähte ordentlich aufrollen zu können, damit ich keine Zeit beim Entfitzen vergeude, wie es mir in der Vergangenheit oft passierte.
Die Einspeisung der Loop ist denkbar einfach. Ich nutze so dünnen Draht, dass die Wireman-Leitung als Mittenisolator vollkommen ausreicht. Ein Kabelbinder fixiert die Hühnerleiter am 10m GFK-Mast, welcher lediglich ein Packmaß von 55cm aufweist.
Nach wenigen Minuten hing die Loop am Waldrand. Ein paar Abspannschnüre mit einer 12er Mutter am Ende eignen sich gut, um die Antenne mit etwas Schwung in die Bäume zu werfen. Die durchschnittliche Höhe der Loop betrug lediglich 5m. Damit war Steilstrahlung für 40m garantiert und eine gute Verstärkung meiner 10 Watt gesichert.
Das Herzstück der Station bildete mein jüngster Schatz, der KX3. Obwohl ich zunächst nicht sicher war, ob dieser TRX für mich geeignet ist, bin ich nach dem heutigen Tag vollends positiv überzeugt. Die Kinderkrankheiten sind verdaut, die Bedienung ist simpel und das Packmaß ist rekordverdächtig. Mit Antennentuner und Roofingfilter ausgestattet, ist dieser Zwerg ein wahrer Garant für tolle QRP-Verbindungen.
Da Peli-Cases sehr stabil sind, eignen sie sich auch gut als Sitzplatz. Den Tisch für den KX3 bildete mein Akku, sodass ich einigermaßen komfortabel nicht nur die Sonne genießen konnte, sondern vor allem 20 SSB Verbindungen auf 40m ins Log bringen konnte. Für 1,5h Funken und CQ-Rufen bin ich mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden. Meine Rapporte lagen zwischen 55 und 57 im Durchschnitt. Somit war der Inhalt der QSOs keineswegs nur ein Austausch von Rapporten, sondern es entwickelten sich stets nette Gespräche über mehr als 10 Minuten, was für 10W Output für mich erstaunlich war.
Zum Abschluss hieß es wieder Packen, was jedoch allenfalls 10 Minuten mit Abbau der Antenne andauerte. Dann wurde wieder das Fahrad beladen und zufrieden, wie bestätigt, radelte ich entspannt dem Sonnenuntergang entgegen.