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Log of DM5HF

Dienstag, 5. Mai 2020

Der Fuchskreis als Portabel - Antenne mit 100 Watt Belastbarkeit

Der Fuchskreis ist eine der ältesten Anpassungsformen für endgespeißte Drahtantennen, die eine halbe Wellenlänge oder dessen Vielfaches aufweisen. Auch in Rothammels Antennenbuch finden sich sehr gute Hinweise darauf, welche Kapazitäten und Induktivitäten für die einzelnen Bänder erforderlich sind. 

Probeaufbau im Garten
Mir persönlich war es wichtig, eine kompakte Lösung zu erschaffen, die einerseits 100 Watt Sendeleistung zulässt und andererseits gut transportierbar ist. Letztlich habe ich mich zugunsten der Güte gegen eine zu kleine Spule und damit gegen ein sehr kleines Packmaß entschieden.

Im Ergebnis bin ich zu diesem Aufbau gelangt:

Der Aufbau ist simpel, paralleles C zu einem L, Draht- und Kabelanschluss

Oben links befindet sich eine Büschel Stecker Buchse, um den Draht anzuschließen. Direkt darunter habe ich eine Spule aus 3,5mm Installationsdraht gewickelt (Wickelköper 50mm Durchmesser, Drahtlänge 5m). Die Spule ist wie ein Federbein, sodass sich diese Denen ohne zu verbiegen lässt. Damit habe ich diese auch ein 45mm HT Rohr gebracht und oben wie unten mit Messingschrauben und Lötösen verschraubt. Für die Abgriffe auf der Spule mittels Krokodilklemmen besteht somit ausreichend Platz.

Drahtanschluss mittels Büschel Stecker

Spule und PL Buchse

Oberer Spulenteil


Abgriff auf der Spule

Parallel zur Spule ist ein Kondensator geschaltet, der etwa 350 pF Kapazität besitzt. Damit ist dieser Schwingkreis für Resonanzen von 80 bis 10m ausgelegt. Der DrehKo stammt von Schubert Gehäuse und ist als qualitativ hochwertiger Bausatz verfügbar.

Der DrehKo und der Kabelbinder zur Befestigung am Mast

Im unteren Teil habe ich eine PL Buchse montiert, an welche IMMER zuerst eine Mantelwellensperre anzuschließen ist. Der Aufbau benötigt schließlich kein Gegengewicht, was für portable Zwecke besonders einfach ist.

Mit dem Drehrad an der rechten Seite kann die Kapazität des Kondensators eingestellt werden. 

Das Abstimmrad für den DrehKo
Der Betrieb des Aufbaus ist recht simpel. Je nachdem was ich vor habe, verfüge ich im Gehäuse, das zugleich als Zubehör Transportbox dient (Eurobox, NextGen Economy, Griffe geschlossen, 400 x 300 x 120 mm, 4 Euro) über einen Draht von 10m, 20m, 40m und 80m Länge. 

Ready!

Und nun mit Deckel, der mit Clipsen befestigt wird
Als Mast nutze ich entweder eine kurze Stipprute von 6m Länge oder einen 13,5m Mast von DX-Wire. Die Box besitzt rückseitig einen wiederverschließbaren Kabelbinder und kann damit sicher am Mast befestigt werden. Die Höhe kann komfortabel gewählt werden, um die Band Einstellungen vorzunehmen. Den überschüssigen Draht spanne ich in die umliegende Vegetation ab.

13,5 Mast, Stipprute am Wasser als Abspannung und 20m Draht in der Luft, was für 40m bis 10m reicht
Für die Ermittlung der Resonanz auf dem jeweiligen Band habe ich zunächst die Abgriffe mit einem Antennenanalyser ermittelt und im Handy, was zugleich als Log fungiert und eh dabei ist, abgespeichert. Die Resonanzen sind leicht zu finden, zunächst kann man sich auch an der Lautstärke des Rauschens orientieren, dann ist man beim lautesten Rauschen meist schon bei einem SWR von besser 5 angelangt. Das Feintuning des Kondensators erfolgt am besten über ein eingebautes SWR Meter am Transceiver.

SWR auf 20m - nicht all zu spitz (Span ist +/- 5 MHz!), damit ist ein Band ohne Nachstimmen komplett nutzbar

Was die Performance anbelangt, so bin ich sehr zufrieden. Die Antenne hat mir bereits schöne SSB Verbindungen auf allen Bändern von 80m bis 10m ermöglicht. In der Regel kann man jede Station arbeiten, die man mit S5 hört. Das Beste bisher war einen QRP Station aus England, die mich mit 3W anrief und mit welcher ich einige Minuten unterbrechungsfrei sprechen konnte. Auch auf 80m habe ich sehr gute Rapporte erhalten. Bewährt hat sich in meinen Augen stets eine Drahtlänge von 1 Lambda auf dem jeweiligen Band (für 20m also 20m Draht). Meines Erachtens bringt diese noch etwas mehr, als die klassische Halbwelle.





Paradan Antenna Disconnect - Blitzschutz für die Antennenanlage

Viele Amateurfunkstationen haben einiges an Geld gekostet, sodass auch das Thema Blitzschutz ein nicht ganz unwesentlicher Teil unseres Hobbys sein sollte. Der Klassiker besteht darin, neben einer vernünftigen Erdung eine Ableitung von Überspannungen sicherzustellen.

Ich habe mich für die Lösung von Paradan entschieden, da diese nicht nur die Seele des Koaxialkabels elektromechanisch trennt, sondern auch den Schirm. Paradan nutzt hierzu 2 Relais, welche die Antenne komplett trennen. Im Trennungsfall werden sowohl Mittelleiter als auch Schirmung auf eine vorhandene Erde gleitet.

Die Verpackung


Der Lieferumfang - sogar mit Powerpoles, aber bei 125 Euro... da darf das gerne so sein

Geschaltet werden diese Relais über eine einfache 12V Zuleitung. Liegt Spannung an, dann schalten die Relais durch, wird die Spannung ausgeschaltet, leiten die Relais auf die Erde. Im Zuge meiner Stationsautomatisierung werden die Relais mit Power On der gesamten Station geschaltet. Insgesamt nutze ich 3 dieser Relais, die bei Wimo bezogen werden können.


Ein Blick ins Innere

Die Anschlüsse

Der besagte Kontaktabstand

Sicher ist diese Lösung einfallsreich, aber aufgrund des Abstandes der Relaiskontakte zueinander bleibt letztlich die Frage, ob der kleine Abstand einen direkten Einschlag und damit den Überschlag vermeiden kann. Ich denke diese Skepsis ist angebracht, dennoch halte ich die Lösung für einen guten Ansatz.