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Log of DM5HF

Samstag, 8. Dezember 2012

Portabelfunken im Winter - Na klar!

Das Thermometer zeigte heute morgen in Horneburg -12 Grad Celsius an. Interessant, dachte ich. Der Wetterdienst hatte die gesamte Woche über bereits gemeldet, dass am Wochenende schönes Wetter in Norddeutschland vorherrschen sollte. Die Temperatur machte mich zunächst dennoch misstrauisch, aber mit jeder Stunde stiegen die Temperaturen Stück für Stück. Gegen 09:00 Uhr war die Temperatur bereits auf -5 Grad Celsius gestiegen. Ein wenig Hochnebel zeigte sich zwar, aber insgesamt schien das Wetter für den heutigen Tag trocken und damit für norddeutsche Verhältnisse gut zu bleiben. 


Norddeutschland im Winter

Das Packen der Station hatte ich schon am Vorabend erledigt, sodass die einzelnen Baugruppen nur noch ins Auto gepackt werden mussten. Bereits letztes Wochenende baute ich mir eine neue Dipolantenne für unterwegs. Angeregt von den Ausführungen von Walter, DL3LH, beschloss ich, mir einen sehr großen Dipol zu fertigen. Walter erklärt in seiner Ausarbeitung (http://www.ham-on-air.de/praxis-der-zweidrahtleitung-dl3lh/) inwieweit sich Verluste bei Dipolen, die mit Zweidrahtleitung gespeist werden, ergeben. Um für meinen 10m hohen Portabelmasten das Optimum herauszuholen, entschied ich mich kurzerhand für einen Dipol mit einer Gesamtlänge von 60m. Die Zuleitung zum Antennenkoppler beträgt 15m bei etwa 600 Ohm. Als Anpassgerät verwende ich nach wie vor den DU1500L. Dieser Tuner verfügt zwar  über kein rein symmetrisches Anpassnetzwerk, dennoch können Feederlines mittels Balun 1:4 problemlos angepasst werden. 

Als Antennenlitze verwende ich im Übrigen sehr dünne Kupferlitze. Diese weist lediglich einen Querschnitt von 0,14 mm2 auf und ist folglich sehr leicht. Immer wieder erntet derartige Litze Kritik, da sie zu dünn für QRO sei. Dienen Punkt kann ich aus der Praxis nicht bestätigen. Selbst bei 700W habe ich noch nie Probleme gehabt. Die Reißfestigkeit kann zudem als gut bezeichnet werden, wenngleich die Antenne mit Bedacht abgespannt werden sollte. Für eine dauerhafte Montage ist diese Litze sicher nicht geeignet, aber bei einem Preis von 10€ für 100m (!) kann man für /p nicht meckern.

Die Fußraumheizung

Nachdem ich meinen Aufbauplatz erreicht hatte, stellte ich zuerst den Honda Stromerzeuger auf. Beim Aufräumen fiel mir noch ein uralter elektrischer Frostwächter in die Hände, welcher eine Leistungsaufnahme von etwa 300W aufweist. Diesen positionierte ich vor dem eigentlichen Aufbau im Fußraum, sodass die Temperatur im Fahrzeug bei etwa 6 Grad Celsius gehalten werden konnte. Für den Winter spendierte ich dem Honda übrigens feinstes 5W30 Motoröl, was für diesen Stromerzeuger laut Honda bei Minustemperaturen empfohlen wird.

Da in knapp drei Wochen der Weihanchtscontest des DARC ansteht, verzichtete ich heute auf den Aufbau der Foldingantenna. Mein Fokus lag auf dem Dipol, da dieser am 26. Dezember zum Einsatz kommen soll. Insbesondere die Performance auf 80m und 40m stand demnach im Vordergrund.

10m PMXL HD-Mast vom Wimo

Als ich das Flexradio einschaltete, war ich begeistert. Schnell überstrich ich das 80m Band. Dann verblieb ich kurz oberhalb von 3,790 MHz und hörte einige kanadische  Stationen. Nicht schlecht, dachte ich. Einige Kilohertz tiefer rief ich umgehend CQ. Es dauerte nicht lange, bis die ersten Stationen den Weg in mein Log fanden. Da es mittlerweile nach 10:00 Uhr war, schloss das Band mit jeder vergangenen Minute ein wenig mehr Richtung Atlantik. Folglich fand keine transatlantische Station in mein Logbuch, dafür aber viele europäische und deutsche Stationen. Aber das war schließlich auch das Ziel.

Mahlzeit!

Nach über zwei Stunden Aktivität stellte ich über die Mittagszeit fest, dass die Bänder nicht nur aufgrund der Mittagsdämpfung ruhiger wurden. Also packte ich meinen kleinen Gaskocher aus und brutzelte mir ein wenig Fertignahrung aus dem Outdoorbereich. Lecker ist zwar anders, aber eine warme Mahlzeit hat in der Kälte eben doch seinen Reiz. Dazu ein Schluck Tee und schon fühlt es sich wie im heimischen Shack...

Der Dipol in seiner ganzen Pracht - Übrigens habe ich den Masten an den Einspannstellen mit dünnem Plexiglas beklebt, um ein Zerkratzen durch die Halteschrauben zu vermeiden.

Nach dem Koch-Intermezzo ging es wieder auf die Bänder. Insbesondere 40m lief am Nachmittag gut, obgleich auch viele Stationen QRV waren, da die oberen Bänder nicht sonderlich funktionierten. Der Punkt zum Einstellen war dann gekommen, als ein italienischer Contest begann. Das ohnehin stark belegte Band erfuhr noch mehr Bewegung, sodass sich die Stationen teils im 1 KHz Abstand aneinanderreihten. Zwar kam ich mit 500W noch gut weg, aber Hören ist schließlich Gold - und da war zusehends weniger zu machen.

Der Honda wärmt etwas die Umgebung auf...
Insgesamt war der heutige Ausflug ein Erfolg. Zum einen spielte die Station hervorragend und viele QSOs kamen ins Log. Das Ziel, eine geeignete Antenne für den Weihnachtscontest gebaut zu haben, schien ich erreicht zu haben. Zum anderen war ich froh, dass der positive Trend hinsichtlich der RFI-Problematik bei Flexradio weiter anhielt. Laut meinen Feldstärkemessgerät war zwar etwas RF im Fahrzeug, aber die Modulation des 3000ers bleib sauber. Und damit kann der Contest kommen!

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