Zwar bin ich mit meinem seit vielen Jahren genutzten DU1500L Antennentuner sehr zufrieden, jedoch hegte ich im Zuge der zunehmenden Stationsautomatisierung den Wunsch, nach einem automatischen Antennenanpassgerät.
Der Zweck hierfür ist mannigfaltig. Mein Optibeam OB9-5 ist im 10m Band auf den SSB-Bereich optimiert. Dies bedeutet, dass der Bereich FM-Relais bereits ein SWR von über 2 aufweist. Mit dem DU komme ich hier nicht weit, da die Grundinduktivität des Tuners zu groß ist, um eine Verbesserung in der Anpassung bei 29 MHz zu erzielen. Denselben Beam nutze ich zudem außerhalb seiner Spezifikationen auf 30m. Dies kann der DU natürlich, jedoch ist die Abstimmung erwartungsgemäß spitz. Auch bei meinem Rotary Dipole habe ich etwas Abstimmungsbedarf, da sich seine Resonanz bei 7,150 MHz befindet. Insbesondere im Digimode-Bereich benötige ich eine Anpassung, da das SWR hier bereits in Richtung 3 ausfällt.
Da ich mit der HVLA1k3 eine PA betreibe, die problemlos die zulässigen 750W erreicht, muss der Autotuner natürlich High Power verdauen können. An dieser Stelle wird der Markt leider recht überschaubar. Eine Idee wäre natürlich, auf die SPE Expert zu setzen, die bereits ein Anpassgerät beherbergt, wobei mich hier neben der Lieferzeit vor allem der Preis abhielt. Seit vielen Jahren bietet LDG einen 1kW Koppler, der aber in den einschlägigen Foren und Bewertungsportalen recht ambivalent bewertet wird. Zudem ist eine Steuerung via Computer nicht vorgesehen, was mir als SDR-Nutzer weniger behagt. Zuletzt brachte Acom den 04AT auf den Markt, der für die hauseigenen PAs optimiert ist und sicher eine gute Wahl wäre. Jedoch bin ich bei Early Birds immer etwas vorsichtig und knapp 1300€ sind ebenso ein Fakt.
Aufgrund des Namens KAT500 kam ich in meiner Suche eher zufällig auf Elecraft. Dabei stellte ich fest, dass der Tuner von 80 bis 10m bei einem SWR < 3 durchaus 1kW verdaut. Auf 160 und 6m sind es dann noch 600 bzw. 500W. Ein wirklich guter Bonus ist, dass der Tuner von 80 bis 10m ein SWR < 10 regeln kann und dabei 600W Output verkraftet. Letzterer Punkt ist insbesondere ein Plus gegenüber dem internen ATU der Expert, die lediglich ein SWR < 3 anpassen kann.
Hinsichtlich der Automatisierung der Station steht für mich im Vordergrund, auf mechanische Schalter und Knöpfe soweit möglich zu verzichten. Ich sitze in meiner Station vor drei großen Monitoren, weswegen ich alle Funktionen meiner Geräte darauf abbilden möchte. Der KAT500 ist hierfür optimal, da die Elecraft-eigene Software eine Steuerung per USB-Port problemlos zulässt. Zudem lässt sich der KAT500 auch über DDUTIL an PowerSDR anbinden.
Es geht jedoch noch einfacher. Der KAT500 stimmt bei einem Signal von bis zu 100W ab. Hierfür ist außer einem Träger-Signal keine weitere Bedienung erforderlich. Der KAT500 sieht das Signal, schaut innerhalb von Millisekunden in den internen Speicher und geht, sofern er keine Daten finden konnte, in die kurzweilige Abstimmung. Das Ende das Ratterns zeigt an, es kann nun mit der entsprechenden Ausgangsleistung gesendet werden.
Damit ich meine PA auch nicht zwischen Operate und Standby schalten muss, habe ich den PA-Output meines Anan 200d auf etwa 7W herunter justiert. Das bedeutet, Power-Regler auf 100 in PowerSDR = 7W Output. Die Leistungseinstellung in PowerSDR für Tune habe ich auf 1 festgelegt. Damit emittiert der Anan bei Aktivierung von Tune ca. 100mW. Die HVLA1k3 erzielt bei 100mW Input zwischen 40 und 80W (Stellung Mid, bei High etwas höher, bandabhängig), was optimal für den KAT500 ist.
Es empfiehlt sich, vor dem Standard-Betrieb alle zu nutzenden Frequenzen abzustimmen. Der Vorteil ist, dass diese dann im KAT500 gespeichert sind und eine Abstimmung kaum mehr notwendig ist. Dies hat zudem den Vorteil, wenn man einmal einen Bandwechsel vollzieht, dabei aber vergisst abzustimmen und direkt mit 750W sendet, dass der KAT500 nahezu direkt die gespeicherten Werte selbsttätig einstellt. Dies geschieht in der Praxis so schnell, dass weder die HVLA1K3 oder der KAT500 einen Fehler anzeigen.
Der KAT500 hat zudem die Möglichkeit, bei einem Fehler die PTT-Leitung zur PA zu unterbrechen. Dieses Feature nutze ich bei meinem Aufbau nicht, da die Abstimmung dann nicht zuverlässig funktioniert. Die Überwachung von Fehlern obliegt weiterhin dem LP500.
Im Ergebnis kann ich sagen, dass der KAT500 mit einem Preis um die 900€ eine sinnvolle Stationserweiterung darstellt. Vor allem für Anan 8000 Nutzer könnte dieser Tuner aufgrund der Abmessungen ebenfalls interessant sein, auch wenn keine externe PA genutzt werden soll.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen