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Samstag, 4. Januar 2020

160m Sloper mit 15m Länge

Auf 160m QRV zu werden ist nicht sonderlich leicht, wenn das eigene Grundstück keine 1.000 Quadratmeter aufweist. Aus diesem Grund ist die einzige Option, mit entsprechenden (verlustbehafteten) Verkürzungen zu arbeiten. Um die Verluste in Grenzen zu halten, hat sich DK6ED  hinreichend Gedanken gemacht und seine Erfahrungen im Funkamateur 12/19 publiziert.

Da ich einen Hummeltower mit Beam im Garten habe, ging es für mich schnell daran, dem Bauvorschlag zu folgen. Die Antenne ist sehr einfach nachzubauen:

Das Speisekabel wird am Mast bis unter den Beam geführt
Die Antenne ist lediglich 15m lang und wird ca. 45 Grad vom Mast abgespannt. Die Richtung des Drahts kann eine Richtwirkung hervorbringen.
Der Mantel wird oben am Mast am Einspeisepunkt mit dem Mast leitend verbunden
Hier zu sehen ist der Anschluss des Antennenkabels über eine Mantelwellensperre von DX Wire
Danach habe ich das erste 10,2m (+1m für die Abstimmung) lange Drahtteilstück gebaut. Dieses habe ich nicht aus Einzeldraht, sondern aus 3 Drähten angefertigt, um die Bandbreite der Antenne etwas zu erhöhen. Als Spreizer habe ich 50mm Marley Rohr genutzt.
Die Spreizer sind simpel, lediglich 2 Bohrungen im Drahtdurchmesser sind erforderlich, damit die Spreizer nicht rutschen.
Nun kommt der spannende Teil der Arbeit, da eine mächtige Spule mit 218 micro Henry zu wickeln ist. Auf einem 50er Rohr kommen da einige Windungen zusammen. Beachtet werden muss, dass die Messung der Spule in der Luft erfolgen muss und diese nicht auf dem Erdboden liegen darf. Die Messwerte gehen sonst jeweils stark auseinander. 
Der Analyzer FA VA-5 eignet sich für derartige Messungen hervorragend.
Nachdem die Spule erstellt ist, geht es daran, das untere Drahtstück anzufertigen, was ich wiederum mit 3 Drähten und Spreizen realisiert habe.
Der Knoten am Ende kann gelöst werden, um die Antenne auf das optimale SWR zu trimmen.
Nun ist die Antenne fertig und kann aufgegangen werden. Das Ende der Antenne befindet sich etwas 3m über dem Erdboden. Da ich die Drähte einen Meter zu lang gelassen habe, lag der Dip bei der ersten Messung bei 1,6 MHz. Durch gefühlvolles Verkürzen bin ich nun bei trockenem Wetter bei 1.850 MHz SWR Minimum und bei Regen bei knapp 2 MHz. 

Empfehlenswert ist es in jedem Fall, noch 3 ca. 15m lange Radiale am Fußpunkt des Mastes zu montieren und auf dem Boden auszulegen. Davon profitieren SWR und Bandbreite (zumindest bei mir) enorm.

Der KAT 500 von Elecraft tunt die Antenne über das ganze Band, sodass die PA entsprechend betrieben werden kann. Bis 500W SSB hält die Spule, mehr habe ich nicht getestet.
On the Air
Der Einsatzzweck der Antenne liegt für mich hauptsächlich in FT8 Low Power. Ohne Probleme habe ich bereits Entfernungen bis nach Japan (Obacht Splitbetrieb!) überbrücken können, weswegen ich an dieser Stelle DK6ED nochmals für den tollen Beitrag im Funkamateur danke.








1 Kommentar:

Ingo hat gesagt…

Hallo Chris,

viele Dank für deinen Beitrag und der Dokumentation dazu.
Diesen hast du sehr gut geschrieben, in Gedanken hab ich sogar gleich mit gebaut.
Vor längerer Zeit hatte ich schon einen ähnlichen Beitrag zu dieser Antenne gelesen,
nur weiß ich heute nicht mehr wer der Verfasser war. Ich hatte nur noch Zahlen im Kopf
und den Wunsch diese für mich viel versprechende Antenne nachzubauen.
Richtig ist nat. auch, dass man nicht überall die gleiche Verhältnisse vorfindet und
dementsprechend auch nicht gleiche Ergebnisse erzielen kann. Dennoch ist es immer einen Versuch wert, nach der Devise "wer nicht wagt der nicht gewinnt, wer nicht....! ;)

73, Ingo - DO4IF -