Portable Antennen sind tolle Begleiter für unterwegs. Leider sind die Produkte oftmals sehr teuer oder in Deutschland nur sehr schwer zu kaufen. Da mir das Konzept von Buddipole und der PAC 12 am besten gefiel, entschied ich mich, auf einen Selbstbau zu setzen.
Der Materialaufwand für eine 6m hohe Vertical beträgt ca. 50€ wenn man auf etwas hochwertige Bauteile setzt. Das Packmaß ist mit weniger als 60cm klein genug, um die Antenne entweder auf Flugreisen mitzunehmen oder auf dem Fahrrad zu transportieren.
Die Bauteilliste:
• 6m Stipprute von Decathlon
• Sonnenschirmhalter von Hagebau
• Muffe HT Rohr 75mm mit 2 Kappen von Hagebau
• Blanker Draht 0,75mm2 ca. 3,5m (abisolierter Erdungsdraht) von Hagebau
• Edelstahl Schrauben M5, Muttern und Flügelschrauben von Hagebau
• 2 Krokodilklemmen (alternativ Prüfklemmspitzen) von eBay
• 2 Strahler (40/20m = 4m und 15/10m = 2,2m) jeweils 0,75mm2 von Hagebau
• 2 Jumper Kabel (40/20m = 1m und 15/10m = 5cm)
• PL Anschluss aus der Bastelkiste
• Mantelwellensperre optional
Der aufwendigste Bauschritt ist sicher die Spule. Die Rillen, damit der Draht nicht verrutscht, habe ich mit dem Dremel eingeschnitten.
Danach sind die Kappen mit dem Stufenbohrer unten auf 30mm und oben auf 28mm aufzubohren, damit die Spule auf der Stipprute später an der richtigen Stelle saugend sitzt. Alles weitere dürfte sich aus den Bildern erklären.
Der Aufbau ist einfach. Steht die Vertical, so ist die Abstimmung erst über das Radial vorzunehmen. Dieses ist 12m lang und wird für das jeweilige Band auf ca. ¼ Lambda von einer Haspel abgerollt. Das Radial sollte von der Vertical schräg nach oben abgespannt werden, sodass sich die Haspel auf ca. 1,5 bis 2m Höhe befindet (wieder verschließbare Kabelbinder direkt am Baum gehen gut). Danach wird mit der Krokodilklemme, die am Strahler befestigt ist, das Rauschmaximum gesucht. Das SWR liegt dort bei ca. 1,2 bis 1,4. Die Punkte auf der Spule fotografiert man sich pro Band am besten mit dem Handy. Die Abrollmarkierungen für das Radial setzt man am besten mit kleinen Kabelbindern. Trotz großer Bedenken ist die Wiederkehrgenauigkeit zu den einzelnen Bändern wirklich verblüffend.
Wichtig für den Betrieb ist, dass die Antenne ins freie Feld muss. 3m neben der Hauswand klingen die Bänder wie ausgestorben. KE0OG hat hierzu ein eindrucksvolles Video gedreht, dessen Ergebnis ich nur bestätigen kann:
Und wie ist die Performance im Allgemeinen? Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit 100W alle Stationen in SSB arbeiten kann, die ich mit 55 RST hören konnte. Life klingt das so mit dieser Antenne:
Die Station:
100 Watt und alles auf dem Fahrrad:
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