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Log of DM5HF

Sonntag, 28. Mai 2017

Mit 100 Watt auf den Fahrrad portabel

Heute war es mal wieder so weit. Das Wetter gut, mein Kleiner schlief und ergo war sein Fahrradanhänger zu meiner Verfügung. Also nutzte ich die Gelegenheit, ein paar Kilometer hinaus ins Grüne zu radeln. Kaum angekommen, galt es zunächst einen geeigneten Aufbauort für meine Antennne zu finden. Als Ziel hatte ich mir eine horizontale Deltaloop vorgestellt, die ich mit einem 12m Mast in circa 10 Metern Höhe aufspannen wollte.
Einige Eichen am Wegesrand erleichterten mir diese Prozedur. Etwa 10 Meter gegenüber fanden sich ebenfalls gut nutzbare Holzmasten vom Typ Birke. Um das Unterfangen einfach zu gestalten, suchte ich mir als erstes ein Y Stöckchen aus Holz, welches in das oberste Element des Spiderbeam Masts steckte. Darüber läuft mein Abspannseil, eine Seite in der Hand, auf der anderen Seite ein 200 Gramm schweres Lot. Über den Ast, der am weitesten in den Weg ragte, wurde nun die Schnur sachte samt Gewicht geführt und dieses abgelassen. Nun konnte die Hühnerleiter samt angeschlossener Loop nach oben gezogen werden. Der Rest der Loop lag freilich noch auf dem Boden.

Also nutze ich den Mast ein weiteres Mal, indem ich die Loop in das Y Stück am Mast legte und diesen in einen etwa 13 Meter entfernten Baum einhang. Anschließend wurde die Wegstrecke vom Speisepunkt zu diesem Punkt gestrafft. Nun nutzte ich das Y Stück samt Mast abermals, um die dritte Ecke aufzubauen. Das die Bäume jeweils im Dreieck mit 13 Meter Abstand zueinander stehen, ist ja bekanntlich eher unwahrscheinlich. Also ist der Spiderbeam nun mein dritter Baum, mit dem ich das Konstrukt in optimaler Spannung in die Luft schiebe.
Für den geneigten Leser mag das abenteuerlich klingen, es ist aber eine Arbeit von um und bei 10 Minuten. Und die lohnen. Die Loop lässt sich von 40 - 10m anpassen und spielt hervorragend auf kurzen Distanzen. Tolle QSOs stellten sich ein. Neben einem sehr angenehmen QSO mit Oystein LA7CFA sprach ich auch lange mit Tony G6YPK, der portabel mit 2 Watt sendete. Trotz der geringen Leistung sprachen wir fast 40 Minuten miteinander.
Nachdem ich eine Stunde mit 50W sendete, nutzte die die übrigen 90 Minuten 100W. Meine Startspannung am LiPo betrug 12,6V, wobei ich zum Ende meiner Aktivität noch 11,6V im Köcher hatte. Eine gute Stunde 100W wären also noch möglich gewesen.
Damit war die Kurzaktivität wieder ein gelungener Ausflug und ermunterte zu weiteren Touren. Der KX3 samt KXPA ist einfach ein unschlagbares Ensemble, das aber bei mir vor allem deshalb so gut passt, weil der Akku ein knappes Kilo wiegt und damit mein Fahrrad nicht überlastet.

Montag, 22. Mai 2017

KiwiSDR - Remote RX im Betrieb

Die SDR-Technik ist nicht mehr aufzuhalten. Empfangsqualität, die vor 10 Jahren noch sehr teuer war, lässt sich heute preiswert und mit erstaunlichen Add Ons versehen. Der jüngste Sproß, für den ich mich begeistern konnte, ist der KiwiSDR, der jedoch nur übergangsweise bei mir beheimatet ist. Ziel soll es sein, die AG Schulfunk in Hamburg für das Projekt zu begeistern, um den SWL-Nachwuchs auch mit den modernsten Entwicklungen rund um den Amateurfunk zu motivieren.
Dieser kleine Empfänger ist etwa so groß wie eine Zigarettenschachtel und umfasst neben dem SDR auch einen Webserver. Damit ist es möglich, nicht nur zu empfangen, sondern den Empfang auch mit anderen Nutzern zu teilen. Bis zu vier Nutzer können sich über das Internet simultan auf den Kiwi schalten und von einander unabhängig lauschen.
Auf das Lauschen allein begrenzt sich der Kiwi jedoch lange nicht. Die Eingabemaske wird auf allen gängigen Webbrowsern vom Smartphone, über das Tablet bis hin zum PC dargestellt und erfordert keine zusätzliche Installation. In dem überall optisch gleichen User Interface ist z.B. auch ein WSPR PlugIn integriert, sodass auch auch hier ein Monitoring stattfinden kann (s.u. links)
Der Aufbau des Kiwi ist simpel. Zugegeben wirkt das Gehäuse eher suboptimal, da es von Kunststoffnieten zusammengehalten wird. Ein kleines 5A Netzteil mit Dauerläufer-Qualitäten empfiehlt sich zum Betrieb, wobei ich mich für ein kleines Meanwell Netzteil entschloss.
Als nächster Schritt ist der Kiwi noch in das heimische WAN zu integrieren, was aber mithilfe der online abrufbaren Unterstützung nach "wenigen" Stunden funktionierte. Da ich im Keller über keinen LAN Anschluss verfüge, gelang es doch tatsächlich, über einen FritzRepeater eine funktionierende Verbindung von der internen IP zur Public IP zu generieren:
Zuletzt muss nur noch eine HF-Antenne angeschlossen werden, die GPS-Antenne ist bereits im Lieferumfang enthalten und bietet eine sehr gute Zeitbasis. Als Antenne nutze ich in Zittau aktuell eine 84m Drahtschleife:
Zu sehen ist der Kiwi hier: KIWI SDR . Mittels click auf den Link können sich vier Benutzer gleichzeitig auf dem Kiwi tummeln. Eine Übersicht an weiter verfügbaren Kiwis und RTL Sticks, die über das Internet angewählt werden können, findet sich hier: www.sdr.hu .

Mittwoch, 3. Mai 2017

LiPo Akku für KX3 und KXPA

Seit mittlerweile vielen Jahren nutze ich beim Funken im /portabel Betrieb die bewährte Technik der Bleigelakkumulatoren. Diese Akkus haben den Vorteil, dass sie in der Beschaffung recht günstig sind und grundsätzlich eine hohe Kapazität zur Verfügung stellen. Darüber hinaus betreibe ich einige meiner Bleigelakkus bei entsprechender Pflege seit mehr als fünf Jahren ohne Probleme (z.B. Yuasa 17 Ah).
Der eindeutige Nachteil von Bleigelakkus liegt im Gewicht. Bezogen auf die Kapazität von 17 Ah muss mit etwa 6 Kg Gewicht gerechnet werden. Damit ist ein solcher Akku in der Regel oft so schwer oder gar schwerer als der Rest der portablen Funkstation. Das Missverhältnis fällt bei Elecrafts Kleingeräten KX3 und KX2 natürlich besonders ungünstig aus.

Als Lösung aus heutiger Sicht ergibt sich der Einsatz von Li-Akkumulatoren. Hier gibt es verschiedene Technologien, z.B. jene mit LiFePO4 oder LiPo. Zwar bieten LiFePO4 Akkus eine Nennspannung von 12 V, allerdings ist ihr Gewicht wiederum höher, als jenes von LiPo Akkus. Letztere verfügen allerdings über eine Nennspannung von lediglich 11,1 V. Insofern wird die Frage, welcher Akkutyp passend ist, vor allem vom verwendeten Equipment beantwortet. Transceiver wie der FT857 benötigen eine Spannung von eher 12 als 11 V, um bestimmungsgemäß zu funktionieren. Hinsichtlich der Nennspannung muss jedoch angemerkt werden, dass die Ladeschlussspannung des LiPo Akkus bei 12,4 V liegt. Das ist auch der Grund, warum ich die Bauart mit 3 Zellen bevorzuge, da ein 4 Zellen Modell eine Nennspannung von 14,8 V aufweist und damit eine Ladeschlussspannung bietet, die deutlich über 15 V liegt und somit einen Spannungswandler oder das temporäre Eischleifen einer Diode erfordert.
Da der KX3 sowie die KXPA 100 mit 11 V noch zuverlässig arbeiten und ich den Aufwand einer Spannungsanpassung scheute, fiel meine Wahl auf ein 3 Zellen Modell mit 11,1 V bei 16.000 mAh und lediglich 1000g Gewicht. Dieser Akku verfügt neben dem klassischen Plus- und Minuspol auch für den Anschluss eines Balancers. Dieser ist notwendig , weil der Ladeprozess bei LiPo Akkus doch komplexer als bei Bleigelakkus ist. Der Balancer wird an ein entsprechendes Ladegerät angeschlossen und sorgt dafür, dass alle 3 Zellen dieselbe Spannung am Ende des Ladevorgangs aufweisen.
Als Ladegerät habe ich ein Junsi iCharger 208B beschafft, das in der Lage ist, bis zu 8 Zellen mit einem entsprechenden Balancerboard zu laden. Abhängig vom genutzten Netzteil (ja, dieses ist zusätzlich notwendig) kann der Ladestrom bis zu 30 A betragen.
Ähnlich wie bei Bleigel Akkus ist das Thema Pflege auch bei LiPos wichtig. Neben einem sorgsamen Umgang, was insbesondere mechanische Einwirkungen betrifft, ist es zudem wichtig, die Akkus ab einer Dauer von 1 - 2 Tagen auf eine Lagerspannung zu laden oder zu entladen. Diese beträgt bei LiPos 3,85V pro Zelle. Der Junsi hat hierfür ein das Programm STORAGE und stellt die entsprechende Spannung zuverlässig ein. Wird der Akku benötigt, so kann dieser in der Regel mit 1C, also in meinem Fall mit 16 A Ladestrom auf die Ladeschlussspannung gebracht werden. Ein weiterer Punkt betrifft das tiefe Entladen. Die Spannung pro Zelle sollte keinesfalls unter 3,3 V sinken. Insofern ist eine Spannungsanzeige, wie beim KX3 implementiert, sehr zweckmäßig, um bei spätestens 10 V den Betrieb einzustellen.
Im praktischen Betrieb kann ich etwa 2h ambitioniert SSB mit 100W aus der KXPA 100 senden. Dann ist die Spannung von 12,4 V auf etwa 11,5 V abgesunken. Für weitere 2 h lässt sich der Betrieb mit 50W fortführen. Dies war das Ergebnis nach dem ersten Test und muss sicher langfristig genauer betrachtet werden.