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Log of DM5HF

Samstag, 24. Dezember 2016

Der optimale Beam – Optibeam OB9-5

Warum ich mich für den Opti entschieden habe, ist im Artikel zuvor etwas umfänglicher abgeleitet worden. Für mich ist er eben der optimale Beam. Doch nun erst einmal zur Antenne selbst.

Vorweg nehmen muss ich die wirklich gute Beratung und der absolut friktionsfreie Bestellvorgang. Tom DF2BO hat mich umfassend informiert und es dauerte nur wenige Tage, bis mich der Logistiker Dachser anrief, um eine Richtantenne bei mir abgeben zu wollen. Sehr kooperativ fanden wir schnell ein passendes Zeitfenster.
Der Karton mit dem Optibeam ist erstaunlich klein. Ich hatte ehrlich gesagt mit mehr gerechnet. In dem 3m langen Karton waren alle Teile wohlsortiert und gut gegen Beschädigungen geschützt. Während die Altpapiertonne von Tom leer wurde, hat sich meine nachdem Auspacken merklich gefüllt...
Nun ging es sogleich an den Aufbau. Da ich die Altpapiertonne ohnehin schon stehen hatte, bildete diese, mangels zweier Böcke, eine gute Montage-Bank. Nachdem ich im Vorfeld die kurze, aber recht präzise Bedienungsanleitung gelesen hatte, fiel mir das Zusammensetzen der Teile nicht schwer. Fehler können sich sicherlich einschleichen, aber dabei muss schon fast mit grobem Vorsatz gehandelt werden.
Als erstes entsteht der Boom, dann folgen die Elemente und anschließend die Phasenleitung. Bei den Elementen habe ich zunächst nur die Stummel montiert, da ich den Beam anschließend eigenhändig an den Tower geschraubt habe. Eine Unterstützung wäre fraglos hilfreich gewesen, war aber leider nicht zur Hand. Damit sah der Opti am ersten Abend eher wie eine 6m Yagi aus, jedoch folgte die Transformation in einen richtigen KW-Beam am nächsten Morgen.
Zwei Dinge haben mich beim Aufbau am meisten beeindruckt. Einerseits wird kein Maßband benötigt, da alle Befestigungsstellen mit Edding bereits markiert sind. Andererseits kennt diese Antenne keine Schlauchschellen und ergo kein Abstimmen. Es ist ein Plug and Play Bausatz, der unmittelbar funktioniert. 
Hinsichtlich der Performance ist zu diesem Beam bereits viel zu lesen. Ich muss gestehen, dass ich zwar auch schon Erfahrungen mit dem A3S und dem FB33 sammeln konnte, aber subjektiv nicht einschätzen kann, inwiefern sich der Optibeam nun konkret im daily doing unterscheidet. Fakt ist aber, dass ich jedes DX, das ich bisher gehört habe, auch ins Log eintragen konnte. Erstaunt war ich, dass mir hierzu stets 200 Watt Input ausgereicht haben, um in Pileups nach kurzer Zeit, ab und an auch im ersten Anruf, zu bestehen. Insofern, well done Optibeam!
Die Boomabspannung ist auf diesem Bild noch nicht montiert, jedoch sollte diese unbedingt verwendet werden, um Schäden an der Antenne zu verhindern.


Montag, 12. Dezember 2016

Weiterentwicklung der Antennenanlage – die Frage nach dem optimalenBeam?

Der Aufbau meines Towers im November war natürlich nur der Startpunkt, um etwas ambitionierter am DX-Geschäft teilnehmen zu können. Mit dem zuerst montierten Rotary Dipole von EAntennas für 40m bin ich nach über 200 QSOs mehr als zufrieden. DX geht mit wenigen Anrufen sowohl per Short- als auch per Longpath, wobei die Richtwirkung auch ohne zweites Element stark ausgeprägt ist.


Nun recherchierte ich über einige Wochen, wie die Station weiter ausgebaut werden sollte. Für die weniger genutzten Bänder 80 und 30 habe ich mich schnell für den klassischen Viertelwellensloper entschieden, eine Antenne, die mit wenig Aufwand ganz gute Leistungen im DX-Verkehr bietet.

Die Bänder von 20 bis 10 sollten jedoch ambitionierter angegangen werden. Zunächst stand die Frage, ob eine Dreiband-Lösung mit den klassischen Bändern oder eine Fünfband-Lösung all in präferiert werden sollte. Nach einigem Recherchieren kam ich zudem Ergebnis, dass Trap-freie Modell wie z.B. Optibeams OB7-3 oder OB6-3M einschließlich der Substitute von EAntennas und Momobeam sich durchaus per Tuner auf den WARC-Bändern anpassen lassen. Recht einhellig wird berichtet, dass die Performance einer solchen Anpassung mit einen Mono-Rotary Dipole für das jeweilige Band vergleichbar ist. 

Da aber mit Blick auf die nahenden Entwicklungen auf der Sonne neben 20 eher 17 als 15 in den Fokus der Aktivität rücken wird, entschloss ich mich für etwas mehr als einen Rotary Dipole für das 17 Meter Band. Damit lagen die vorgenannten Modelle nicht mehr im Zielfeld.

Durch meinen lediglich 6 Meter messenden Drehradius, der mir zur Verfügung steht, ohne des Nachbars Luftraum zu verletzen, war eine weitere Eingangsbedingung definiert worden. Weiterhin kam ein Aufbau mit Traps wie von Mosley, Fritzel oder Cushcraft bekannt, nicht in Frage. Die begrenzte Bandbreite und die Anfälligkeit der Traps, zudem auch das oftmals hohe Gewicht stimmten mich in Richtung einer Full-Size Lösung, zumal der Platz mit den 6m Drehradius vorhanden ist.

Mit Blick auf diese Bedingungen kamen nun noch Konzepte der folgenden Anbieter in Frage: Optibeam, Acom, Momobeam, EAntennas, LZ-Yagi-Antenna und SP7GXP. Kurz habe ich auch eine elektromechanische Lösung von Ultrabeam mit 3 Elementen in Erwägung gezogen, dies aber schnell fallengelassen. Die Gründe hierfür lagen vor allem in meinem mangelnden Vertrauen in die recht komplexe Technik, im recht hohen Wertverlust und dem dagegen hohen Anschaffungspreis.

Bei den rein mechanischen Beams sind die Antennen vonSP7GXP und LZ sicher die Preistipps. Über beide Hersteller liest man vorrangig Gutes, wobei SP7GXP in Osteuropa ein sehr hohes Renommee besitzt. Bei LZ habe ich mich im Ergebnis doch aufgrund der ordentlichen, aber nicht perfekten Qualität abgewendet. Die SP7 Beams empfand ich als sehr mächtig, insbesondere mit Blick auf das Gewicht. Zudem missfallen mir die einzelnen Traps in der offerierten Fünfband-Lösung.

Die Antennen von EAntennas und von Momobeam gefielen mir ebenfalls gut, jedoch fiel der Preis eines Fünfband-Beams von EA schon fast in die Optibeam-Region. Bei Momo habe ich über den MB10 leider keine User-Berichte  finden können, zudem missfiel mir auch der vergleichsweise kurze Boom. Dieser wirkt sicher nicht positiv auf das ohnehin schon begrenzte V/R-Verhältnis eines Zweielementers für das jeweilige Band. Zudem fällt dadurch auch der Abstand der Elemente zueinander eng aus, was die Montage am Hummelmast nicht einfacher werden lässt.

Was ich ebenfalls sehr attraktiv fand, ist die Acom LS86. Diese LogPer hat gute Werte und einen guten Preis. Letztendlich gefiel mir aber der Bereich der Phasenleitung mit den vielen kleinen Plastikteilchen nicht so recht, auch fand ich die Masthalterung recht schmal, was auch in einigen Berichten im Internet als wunder Punkt aufgeworfen wurde.

Damit stand am Ende wieder das Produkt, was ich bereits zu Beginn meiner Recherche ins Auge gefasst hatte. Letztlich entschied ich mich für den Optibeam OB9-5. Der hohe Preis rechtfertigt jedoch zweifelsohne, sich auch bei anderen Marktteilnehmern umzusehen. Im Ergebnis traf ich jedoch meine Wahl, da mich die User-Berichte umfassend überzeugten und die Hobbykasse den entsprechenden Füllstand aufwies. In Summa kann ich zusammenfassen, dass eine Antenne, die nicht abgestimmt werden muss, keine Schlauchschellen kennt und durchweg positiv bewertet wird, eben den optimalen Beam für meine Bedingungen darstellt. Doch dazu im nächsten Beitrag mehr.



Montag, 14. November 2016

EAntennas 40MDY1

Nun steht der Hummeltower seit einigen Tagen, doch das allein reicht natürlich nicht. Als erste Antenne fand ein Rotary Dipole für 40m Monoband auf meinen Mast. Die Antenne hat einen Drehradius von lediglich 6m, was für mich, neben den positiven Erfahrungsberichten im Netz, wesentlich war.
Der Aufbau der Antenne ist in einer guten Stunde erledigt und auch die Montage am Mast geht recht zügig. Die Passungen der Antenne sind in Ordnung, ab und an muss minimal nachgeholfen werden. Die Schrauben werden ausnahmelos als VA-Material geliefert, zudem findet sich in den wohl sortierten Tütchen auch etwas Ersatz.

Die Abspannung des Dipols ist gut gelöst und wirklich zwingend, da die großen Luftspulen schon ein gutes Gewicht besitzen. Die Abstimmung der Antenne dauerte hingegen länger, als erwartet. Der Grund hierfür lag darin, dass laut Anleitung die Enden über einen Meter aus dem vorletzten Rohr herausragen sollten. So geschrieben, so getan. Im Ergebnis lag mein Dip extrem tief, sodass ich die Enden bis auf 45cm einschieben musste, um nachfolgende Messcharts zu erzielen.
Im Betrieb ist die Antenne hervorragend. Die Richtwirkung ist deutlicher ausgeprägt, als erhofft und der Empfang fällt sehr ruhig aus. QRP Stationen aus ganz Europa haben den Weg ins Log gefunden, die normalerweise im Rauschen gewesen wären. Was DX anbelangt, so waren leider die Condx so schwach, dass mir außer Grönland noch keine besondere Verbindung gelang.


Montag, 31. Oktober 2016

Ein Wahrzeichen im heimischen Garten - Hummels Junior XL

Alles begann an einem sonnigen Tag in Kühlungsborn am Strand der Ostsee. Die Idee für einen eigenen massiven Masten im Garten schwebte mir schon länger vor, jedoch scheute ich neben dem finanziellen Aufwand vor allem den Umfang des Projektes. Im Rahmen einer kleine Contestgruppe hatte ich bereits vor knapp 10 Jahren am Aufbau eines BP40 mitgearbeitet und wusste daher nur zu gut, welches vor allem körperliche Preisschild an diesem Projekt hängen sollte.

Davon unabhängig nutzte ich die warmen Sonnenstunden am Meer dazu, mich intensiver mit der Materie zu befassen. Nachdem ich mit der iPad App AutoCAD 360 erst einmal eine Grundstücksskizze angefertigt hatte, ging es daran, den möglichst besten Aufbauort zu identifizieren. Da unser Grundstück nur knapp über 450qm misst, musste der Ort gefunden werden, wo sich ein Drehradius von 6m realisieren ließ, ohne den Luftraum der Nachbarn zu verletzen.

Dieser Schritt war schnell vollzogen, sodass ich mich nun in die Akquise um einen gebrauchten Masten begeben konnte. Wider Erwarten erhielt ich einige Angebote und es kristallisierte sich für mich schnell die Kernfrage heraus, ob es ein BP40 oder doch besser ein Hummelmast werden sollte. Kurzum, der Hummel Junior XL bekam den Zuschlag. Einerseits befand sich der Mast bereits abgebaut in 40 KmEntfernung zu meinem Wohnort und andererseits hatte es mir die Schlittenanlage für spätere Wartungsarbeiten angetan.

Die Abholung bei Gert, DG7MG, konnte bereits einen Tag nach unserer Rückkehr von der Ostseeküste erfolgen. Gert erklärte mir viel zudem Mast, was mit Blick auf die doch recht übersichtliche Montageanweisung sehr hilfreich war. Die vier Elemente passten mit 2,5m Länge problemlos samt Zubehör in meinen Leihanhänger. Aufgrund des insgesamt händelbaren Gewichts ließen sich die Mastssegmente problemlos von mir ohne Unterstützung transportieren.

Nachdem der Mast interimsmäßig an der Rückwand unseres Hauses verstaut war, folgte nun die wirklich anstrengende Arbeit. Zunächst war an der auserkorenen Stelle das Fundamentloch zu graben. Ich habe aufgrund der starken Winde in unseren Breiten die Abmessung des Fundaments auf 1,6 x 1,6 x 1,5m erhöht. Allein geschaufelt, war dies sicher die unangenehmste Arbeit, die aber nach zwei Tagen auch erledigt war.


Nun ging es daran, einen neuen Mastfuß bei Hummel zu ordern, den ich für 150€ auch umgehend geliefert bekam. Dazu kamen Bewehrungseisenstäbe, die ich mit starkem Draht verband und 2 Kreuzerder a 1,5m, um auch dem Thema Blitzschutz Rechnung zu tragen.
Den Beton habe ich mir für den nächsten Schritt liefern lassen, da mir der Aufwand zum selbst Mischen zu hoch erschien. Für 306€ erhielt ich den gewünschten Beton nahezu auf die Minute, leider gab es einen halben Kubikmeter zu viel... Aber, dank des Verzögerers konnten wir die ungenutzte Menge direkt im Nachbarort zurückbringen – Glück gehabt.

Auch dieser Schritt klappte wie er sollte und trotz des hohen Schüttdrucks vom Beton gelang es, den Mastfuß absolut gerade auszurichten. Diese Sorge trieb mich am meisten um, war aber im Nachhinein unbegründet.

Die folgenden vier Wochen benötigte der Beton zum Aushärten. Für mich blieb genügend Zeit, den Aushub aus dem Garten zu  befördern, was abermals schweißtreibend war. Zudem galt es, dem Rotor einen neuen Satz Kugeln zu spendieren, die Kabel zu ordern und die Mastsegmente zu warten. Dieser Schritt war wichtig, um alle der gefühlten eintausend M8 Schrauben nachzuziehen. Danach wurden die Segmente miteinander verschraubt, was als Einzelkämpfer wiederum sportlich, aber mit Anfang dreißig noch machbar war. Danach ging es daran, die Seilführung für den Schlitten zu kontrollieren und auch die Winde zu testen. Bereits in waagerechter Stellung fuhr der Korb erwartungsgemäß von links nach rechts.

Nun kam der sicher spannendste Tag. Man könnte auch schreiben, der Tag der Auferstehung, aber dies ist vielleicht auch im Luther-Jahr ein wenig zu weit gegriffen. Zu viert und mit einer Aluleiter, gelang es uns, dank der genialen Konstruktion über die Einmalscharniere, den Mast aufzurichten. Entgegen der Anleitung haben wir jedoch darauf verzichtet, den Korb in oberster Position zu belassen, da dessen Gewicht um den Totpunkt herum nicht unwesentlich war. Was sich eher zufällig bewehrt hat, war bei den Helfern die Tatsache, dass wir größenmäßig alle eine Kopfhöhe auseinanderlagen. Das klingt unspektakulär, war aber eine deutliche Erleichterung beim Aufrichten. 

Der Aufstellvorgang selbst war schon heftig, aber funktionierte wie geplant. Ein fünfter Mann hätte definitiv nicht geschadet, genug Kuchen wäre auch vor Ort gewesen... Nun galt es, den Mast mit insgesamt 64 Schrauben mit seinem Fuß zu verbinden. Dann folgte der kritische Blick auf die Wasserwaage, der sich schnell in Freude wandelte. Alles passte. Auch die erste Probefahrt des Korbes verlief erfolgreich. 

Neun Wochen waren nun von der Idee bis zur Realisierung vergangen. Gedankt sei an dieser Stelle vor allem Gert, der mir den Mast als jungen Papa zu wirklich guten Konditionen überließ sowie meinen Helfern, die maßgeblich an diesem Wahrzeichen mitgewirkt haben.

Im nächsten Schritt geht es nun an die Antennenmontage. Zunächst wird ein Rotary Dipole für 40m installiert werden, wobei dieser durch einen Optibeam zum Jahreswechsel ergänzt werden soll. Doch dazu aber später mehr...


Mittwoch, 17. August 2016

144-MHz-Transverter der Fachzeitschrift Funkamateur nach DC8RI

aVor einigen Wochen veröffentlichte das von mir am liebsten gelesene Fachmagazin Funkamateur einen neuen Transverterbausatz, der in weiten Teilen von DC8RI entwickelt wurde. Aufgrund des Einführungspreises von 320€ und der langjährigen Erfahrung von DC8RI in diesem Bereich, fiel es nicht schwer, den Button für die Vorbestellung auszuwählen.

Die bisherigen Leistungsdaten sind nur grob bekannt. Der Transverter wird eine Ausgangsleistung von bis zu 10W liefern und soll auch für Funkamateure geeignet sein, die über keine funktechnische Spezialwerkstatt verfügen. Dabei ist es möglich, den Transverter sowohl mit bis zu 10W oder mit bis zu 10mW anzusteuern. Das bedeutet, dass so ziemlich jeder gängige KW-Transceiver genutzt werden kann, um im Bereich von 28 bis 30 MHz das 2m-Band zu ergründen.

Die Veröffentlichung des Bausatzes freut mich in mehrerer Hinsicht. Zum einen experimentierte ich zuletzt mit den günstigen ukrainischen Transvertern, die ebenfalls 10W liefern, aber aufgrund ihres eher konservativen Designs kaum für den ambitionierten oder gar PA-Betrieb geeignet sind. Zum anderen ist es mittlerweile auf dem Markt der UKW-Allmode-Geräte übersichtlich geworden, was sich nicht zuletzt auch in der Bandnutzung bemerkbar macht. Denn außerhalb der einschlägigen Conteste ist 2m nur noch wenig frequentiert.

Mit dem Bausatz füllt der Funkamateur somit eine entstandene Lücke und wird hoffentlich dazu beitragen, 2m wieder stärker in den Fokus der Funkamateure zu rücken. Das Preisleistungsverhältnis ist dabei sehr hervorzuheben. Werden die Preise der Äquivalente von DB6NT oder von SSB-Elektronik in Betracht gezogen, so ist der Bausatz eine willkommene Lösung, um erst einmal wieder Fuß zu fassen. Sicherlich wird der geneigte OM Abstriche gegenüber diesen beiden kommerziellen Lösungen in Kauf nehmen müssen, jedoch klingen die ersten Contesterfahrung mit dem Prototypen vielversprechend.

Leider gelang es dem Funkamateur nicht, die Bausätze wie geplant auszuliefern. Aktuell gibt es wohl noch Herausforderungen, was die Baumappe anbelangt. Diese soll nun in der ersten Septemberwoche verfügbar sein und den Vorbestellern per Email übersendet werden. 




Positiv gestimmt nahm ich in diesem Zusammenhang gestern diesen Brief des Funkamateurs aus dem Postkasten, indem auch eine kleine Preisreduzierung gewissermaßen als Entschädigung für die Wartezeit der early birds angekündigt wurde. In meinen Augen ist das ein wirklich feiner Zug, wenngleich sich mein zeitlicher Druck in Grenzen hält. Natürlich werde ich weiter zu dem Thema berichten.

Sonntag, 31. Juli 2016

PowerSDR und N1MM im SSB Contest

Dieses Wochenende stand wie jedes Jahr um diese Zeit wieder im Zeichen eines der von mir am meisten geschätzten HF SSB Conteste. Genauer gesagt fand in den letzten Stunden der Island ON The Air (IOTA) Contest des britischen RSGB statt. Normalerweise ist es seit zwei Jahren stets meine Absicht, an diesen Wettbewerb von einer Insel aus teilzunehmen, aber aus verschiedenen organisatorischen Herausforderung lies sich die Reise nach Neuwerk leider nicht realisieren.

Aus diesem Grund stand schnell fest, als Alternative von Land aus zu starten. Da ich in der letzten Zeit doch eher weniger zum Funken gekommen bin, stand zunächst die Einrichtung des N1MM auf dem Plan. Diese Software ist von meiner Warte aus alternativlos, da es wirklich das Log der Contestlogs darstellt.

N1MM kann auf der einschlägigen Website geladen werden. Zunächst ist die Fullinstall zu installieren, anschließend folgt das letzte Update. Soweit so gut. Die Herausforderung ergibt sich in der Verbindung von PowerSDR mit dem Loggingprogramm. Während die Einstellung der CAT Verbindung (bei mir mittels VSPE von eterlogic Link) ein Selbstläufer ist, sieht es im Bereich des Audiointerfacings deutlich anders aus.

Warum ist das notwendig? Bestreitet der geneigte OM einen Contest, der länger als ein paar Stunden dauert, so ist ein Voicekeyer eine absolut praktische Sache. Dies bedeutet jedoch, das die Audio aus N1MM an PowerSDR geleitet werden muss, um dann in Form von HF den Anan zu verlassen.

An dieser Stelle möchte ich einen kleinen Leitfaden vorstellen, der sich bei mir bewährt hat:

  1. Die Audioverbindung sollte grundsätzlich per VBaudio erstellt werden (Link). Obwohl ich viele Jahre lang auf Virtual Audio Cable gesetzt habe, stellen sich bei mir häufiger Probleme mit einer ungewünschten Rückkopplung ein.
  2. In N1MM muss zwingend das Register CAT und Audio ausgefüllt werden. Anbei zwei Screenshots: 
  3. Nun geht es an die korrekte Einstellung der Macros. Was sind eigentlich Macros? Diese Tasten dienen dazu, definiert für den jeweiligen Operator das richtige Soundfile per Tastendruck zu senden.
    Der rote Rahmen hebt die Macros hervor. Leider ist es bei N1MM so, dass die vordefinierte Macrodatei, die nach der Neuinstallation eingestellt ist, nicht optimal funktioniert. Ich hatte leider keine Möglichkeit, den CQ Ruf auf F1 zu legen, weswegen eine automatische Wiederholung meines CQ Rufes nach 2 Sekunden nicht erfolgte. Abhilfe schafft die .md Datei, die auf der Website von N1MM geladen werden kann (Link). Es sollte natürlich die SSB Datei geladen werden. Nun muss die Datei in den Ordner Dokumente C:\Users\DM5HF\Documents\N1MMLogger+\FunctionKeyMessages eingefügt werden.
  4. Das Macro F1 kann einfach editiert werden, indem rechts auf die Taste geklickt wird.
    Der rote Pfeil deutet auf die nächste Aufgabe hin, nämlich das Soundfile des CQ Rufes zu hinterlegen. Doch dazu gleich mehr, schließlich brauchen wir zunächst erst einmal einen CQ Ruf als wave Datei.
  5. PowerSDR bietet die Möglichkeit, seinen CQ Ruf aufzunehmen. Leider geschieht dies in einem wave Datenformat, das N1MM (natürlich) nicht verarbeiten kann. Demnach ist der mit PowerSDR aufgenommene CQ Ruf zu editieren. Dies klappt seit Jahren bei mir gut mit dem WavePad Sound Editor, der kostenfrei geladen werden kann (Link). Damit muss nun das wave file in das Format 8 Bit - 11025 KHz - Mono - PCM gebracht werden. Dies ist mit dem Programm ohne weiteres möglich. Das geänderte Soundfile muss nun in diesen Ordner gebracht werden: C:\Users\DM5HF\Documents\N1MM Logger+\Wav\DM5HF. Als Name sollte am besten die Datei mit CQ zu versehen werden.
  6. Ist das erfolgt, geht es weiter in N1MM. Es kann nun wie in Schritt 4 angedeutet, der Pfad zu dem CQ file ausgewählt werden.
  7. Arbeiten mehrere Operators an einer Station, so ist in dem Ordner N1MM auf derselben Ebene wie DM5HF (in meinem Beispiel  s.o.) ein Ordner mit dem Call des anderen Operators anzulegen. Die für diesen Op angelegte CQ Datei muss wiederum in den passenden Ordner gepackt werden, damit N1MM bei Op-Wechsel weiß, das statt Erich nun Egon an der Station funkt. Diese Umstellung erfolgt per Strg O. So ist sichergestellt, dass Erich nicht mit dem CQ Ruf von Egon sendet, zumindest sollte es ihm auffallen, wenn er sich nicht korrekt als Op eingestellt hat...

Das ganze klingt ein wenig konfus, ist aber simpel nachzuvollziehen, wenn der Rechner gestartet ist und die Programme offen sind. Nun kann mit F1 die CQ Rufschleife aktiviert werden. N1MM und PowerSDR verstehen sich also prima.

Der Contest selbst brachte mir zwar insgesamt Freude, aber keine einzige Insel, die mir noch in meiner Sammlung fehlte. Der SFI von weit unter 100 ließ dies bereits im Vorfeld erahnen. Nichtsdestotrotz waren von 20 bis 10m gute short skip Verbindungen zu verzeichnen. Am Samstagabend waren dann die japanischen und auch eine chinesische Station gut aufzunehmen. Auf 40m war teils extremes QSB, sodass die  Verbindungen teils ein Glücksfall von wenigen Sekunden waren. Nach 6 Stunden mehr oder weniger ambitionierter Teilnahme konnte ich 333 QSOs verbuchen, was doch mehr als erwartet war.




Freitag, 6. Mai 2016

Zubehör für die Portabelstation: Logitech K380

Das Loggen auf Papier empfand ich noch nie als optimale Idee, um QSOs nachzuhalten. Mittlerweile schaue ich auf 9 Jahre digitales Log zurück und freue mich immer wieder, welche Informationen diese Datenbank bereit hält. In der Station ist ein elektronisches Log heute keine Seltenheit mehr. Anders sieht es beim Portabelbetrieb aus.

Hier könnte sicher auf Papier geloggt werden, aber dann steht das Abtippen auf der to do Liste im Rahmen der Nachbereitung. Mit Blick auf die schmale Freizeit ist dies für mich undenkbar.
Mit HamLog existiert seit mehreren Jahren eine gute Möglichkeit, von unterwegs am Tablet oder am Smartphone QSOs einzugeben. Die App läuft auf iOS und Android gleichermaßen. Ein weiterer Clou ist sicher, dass die getätigten QSOs im ADIF Format per Mail oder per SD-Karte exportiert und damit dem zentralen Log zugeführt werden können. 

Bisher nutze ich ein Asus MemoPad HD7 für jegliche Amateurfunkaktivitäten outdoor, da dieses Tab technisch ausreichend ist und zudem keinen großen Verlust darstellt, sollte einmal etwas Unvorhergesehenes passieren. Da das Display mit 7“ etwas klein ausfällt, stellte sich mir schnell die Frage, inwieweit eine externe Tastatur zweckmäßig sein könnte. Zunächst verwendete ich eine faltbare Tastatur aus Windows CE Zeiten, jedoch gibt es hier so viele Mehrfachbelegungen auf den Tasten, dass die Freude in Grenzen bleibt. Schlimmer noch, das Tastaturlayout korrespondiert weder mit iOS noch mit Android hinreichend, was für zusätzlichen Ärger sorgt. 
Eine gute Lösung fand ich jüngst mit der Logitech K380 Tastatur. Dieses kleine, optisch sehr ansprechende aber dennoch gut bedienbare Eingabegerät ist zwischen 40 und 50 Euro im Online- und Retail-Handel erhältlich. Die Batterien halten sehr lang und es besteht die Möglichkeit, mittels eines Schiebeschalters die Tastatur komplett abzuschalten. Darüberhinaus bietet Logitech die Möglichkeit, zwischen drei gekoppelten Endgeräten umzuschalten. Dies erfolgt tatsächlich im Sekundentakt. Damit kann ich problemlos zwischen iPad, dem Asus Tab und sogar zwischen meinem dienstlichen Blackberry umherschalten. Auf allen drei OS funktioniert die Tatstatur einwandfrei. Alle Zeichen von der Tastatur werden  eindeutig und richtig übertragen.Für OSX User gibt es zudem eine graue Hinterlegung der Apple-spezifischen Tasten wie cmd und alt und auch die Windows Starttaste wurde nicht vergessen. Demnach bietet die Tastatur eine wirklich wunderbare Möglichkeit, mit verschiedensten OS erfolgreich zusammenzuwirken.
Im Portabelbetrieb hat die Tastatur zudem den Vorteil, dass sich das Asus Tab dort platzieren lässt, wo es nicht stört, aber gut ablesbar ist. Die Tastatur lege ich zum Schreiben gern auf die Oberschenkel. Nun ist es bekanntlich so, dass Displays den meisten Strom bei Tablets verbrauchen. Aus diesem Grund geht mein Asus bereits nach wenigen Sekunden wieder in den Ruhemodus über. Charmant an der Tastatur ist, dass wenn keine Displaysperre aktiviert worden ist, ich lediglich eine Taste betätigen muss, damit ich in HamLog die nächste Station eingeben kann. Ein Drücken des mechanischen Schalters am Tab entfällt damit. Das ist in der Tat eine feine Sache, auch wenn es vermutlich nicht all zu spektakulär klingt. Der praktische Nutzen ist hingegen wirklich bedeutend.
Alles in allem empfinde ich die Tastatur als eine sehr gute Wahl mit Blick auf Größe, Optik und Funktionalität. Und wem es beim iPhone mit der Wahtsapp-Nutzung geht wie mir und aufgrund seiner großen Finger recht schreibfaul ist, auch hier schafft die Logitech Abhilfe ;-)

Geschrieben mit der K380 am iPad Air


Mittwoch, 27. April 2016

Die perfekte Mobilantenne

gibt es leider nicht. Nachdem ich auf meinen Aufbau mit der Yaesu YA007 zunächst sehr stolz war, schlich sich doch schneller eine Änderung in der Mobilstation ein, als zunächst gedacht. 

Was war geschehen?

Sehr erfreut war ich darüber, dass die KXPA mit dem eingebauten ATU in der Lage war, die unresonante Peitschenantenne, welche auf der Anhängerkupplung montiert ist, auf den von mir favorisierten Bändern abstimmen konnte. Wie so oft zeigt sich in der Praxis aber, dass die Möglichkeit der Abstimmbarkeit und die Wirksamkeit der Antenne keinesfalls einhergehen. Eine simple Regel ist, dass eine Dummyload auch ein hervorragendes SWR bringt, wenngleich ein solcher Abschlusswiderstand für den Sendebetrieb keineswegs taugt. So ähnlich verhielt es sich leider mit meinem Mobilkonzept. Ich hatte mich während der ersten QSOs bereits gewundert, dass die hörbaren Signale selten über 57 hinausgingen. Da mein Betrieb sporadisch erfolgte, schob ich diesen Umstand zunächst auf die jeweiligen Ausbreitungsbedingungen, die mir anscheinend nicht wohl gesonnen waren. Nach und nach gelang es mir, auch einige Stationen aus Übersee ins Log zu bringen, aber die niedrigen Empfangspegel ließen mir keine Ruhe. Auch war ich diese Situation nicht von der ATAS 120 gewohnt, welche ich einige Jahre zuvor betrieb.

Rein aus Neugier versuchte ich nun, dem Problem Herr zu werden. Mein Lösungsansatz war zwar wenig galant, aber im Vergleich zur Performance der genutzten Antenne immerhin wirksam. Ich bestellte mir bei Classic International einen Satz der Hustler Mobilantenne. Da ich zu diesem Zeitpunkt im Urlaub war, schien mir eine schnelle Lieferung sehr wichtig. Aus anderen Bestellungen wusste ich, auf die Jungs aus den Niederlanden ist verlass. So war es auch, wenige Tage nach Bestellung hielt ich einen 137cm langen Antennenstab, eine Adapterplatte für vier Resonatoren und drei Resonatoren für 40, 20 und 15m in meinen Händen. 

Die teils gescholtene Qualität der Antennen konnte ich nicht bemerken. Neben den in meinen Augen günstigen Preis ist das Finish der Antenne ganz ansehnlich. Ob jedoch weiß als Farbe die optimale Wahl darstellt, bleibt fraglich. Der Punkt ist aus technischer Sicht zwar zu vernachlässigen, allerdings entspricht mein Mobilfunkaufbau nicht wirklich der STVO/ STVzO. An meinem braunen Caddy fällt die weiße Antenne leider extrem auf, weil das Kontrastverhältnis sehr heftig ist. 

Der Betrieb mit der Antenne ist jedoch die wahre Freude. Nachdem Auspacken ist natürlich zunächst die Abstimmung der Resonatoren vorzunehmen. Obwohl ich im Urlaub keinen VNA zur Hand hatte, konnte ich alle drei Resonatoren auf die gewünschte Bandmitte justieren. Die Bandbreite der Resonatoren ist für mich ausreichend. Auf 40m habe ich etwa 50 KHz unter SWR 2 festgestellt, auf 20m ist es der gesamte SSB Bereich und auf 15m ohnehin. Dieser Punkt ist vor dem Hintergrund des ATU in der KXPA kein wirklich schlagendes Kriterium. Die Abstimmung habe ich im Übrigen mit der Adapterplatte und allen drei Resonatoren gleichzeitig vorgenommen.

Nach einigen Wochen Betrieb bin ich mit der Antenne deutlich zufriedener, als mit der Yaesu YA007. Der Grund lag nicht nur an den satten 59+ Signalen, sondern auch an etlichen 40m SSB Verbindungen, die mit der vormals genutzten Atas deutlich schwieriger waren. Selbst Pileups konnte ich in letzter Zeit häufig knacken, wenngleich dies im Schwerpunkt auf 20m erfolgte. Auf 15m gelangen mir bis dato mangels guter Bedingungen leider kaum Verbindungen, was aber aufgrund der hervorragenden 20m Resultate nicht weiter stört.

Einen Nachteil an der Antenne möchte ich jedoch an dieser Stelle nicht verschweigen. Obwohl mir die Qualität der Antenne zusagt, ist es mir gelungen den 40m. Strahler abzubrechen. Das Problem bestand darin, dass es auf einigen Parkplätzen Höhenbeschränkungen gibt, um die Einfahrt von bspw. Wohnmobilen zu verhindern. Ohne an die Antenne zu denken, fuhr ich leider sorglos bei Cuxhaven durch eine solche Höhenbeschränkung. Die Spule war zwar noch fest, aber der Abstimmstab oberhalb der Spule brach schlichtweg. Dagegen half leider auch nicht die schwere Tonnenfeder, da die Höhe einfach ungünstig war...

Die Amateurfunkstation DM5HF

Nachdem ich einige Beiträge über meine Aktivitäten außerhalb der heimischen Station veröffentlicht habe, möchte ich nun die Gelegenheit nutzen, meine Hauptstation vorzustellen.
Als Stationstransceiver nutze ich seit geraumer Zeit den Anan 100 mit dem Hermes-Board. Dieser TRX kann bis zu 100W leisten, was in der Regel nicht notwendig ist, da nachgeschaltet stets meine Endstufe von RF-Power, die HVLA 700, arbeitet. Um mein Sendesignal, welches in der Regel so ausschaut:
zu verbessern, nutze ich Predistortion. Predistortion ist seit einigen PowerSDR Updates für HPSDR verfügbar. Mittels einem Messkoppler, der hinter der PA sitzt, gelingt es, ein Messsignal zurück in den Anan zu führen, damit sich das Sendesignal wie folgt verbessert:
In der letzten Zeit werde ich häufiger gefragt, welche Mikrofonanlage ich verwende. Um eines vorweg zu nehmen, eine Anlage ist es nicht. Ich verwende ein Sony-Electretmikrofon, was zwar betagt ist, aber dafür eine tolle Qualität aufweist. Die innenliegende Batterie sorgt bei dem Mikrofon für den notwendigen Punch. Das Mikrofon habe ich direkt an den frontseitigen Eingang des Anan angeschlossen. Ebenfalls gut funktioniert die Möglichkeit, das Mikro rückseitig am Line In anzuschließen, welcher über den DB-25 Anschluss erreicht ween kann. Dort habe ich mir ebenfalls einen PTT In realisiert, um meine Fußtaste per Chinch anstecken zu können. Die Qualität der Modulation lässt sich im Wesentlichen auf die Einstellungsmöglichkeiten des Anan zurückführen. Im Register Transmit lassen sich Mikrofonverstärkung und Bandbreite des Sendesignals festlegen, die Optimierung erfolgt mittels eines softwarebasierten Equalizers, den PowerSDR bereits implementiert bekommen hat. Mit diesen Einstellungsoptionen ist m.E. kein weiteres externes Audio-Equipment vonnöten, da die Modulation oft als hervorragend von QSO-Partnern beurteilt wird, ohne dass ich nachgefragt habe.
Als Messgeräte kommt zunächst zwischen Anan und PA ein Diamond SX-1000 zum Einsatz, hinter der PA folgt das bewährte LP-100a. Neben zwei Koaxialkabeln führt von meinem Dachboden auch ein 12poliges Kabel in den Garten, welches einerseits einen Alfa Spid Antennenschalter und andererseits den Stockcorner Antennentuner JC-4 mit der Station verbindet.
Im Garten angekommen, befindet sich dort als zentrales Element ein Halbtelekopmast der ehemaligen NVA, der knapp 1,8m in der Erde versenkt wurde, um hier auf dem Geestrücken eine einigermaßen stabile Position zu erzielen. Der Aufbau war etwas schweißtreibend, aber problemlos händelbar:



Mit einer kleinen Verlängerung verfügt der Mast über eine Höhe von 10m über Grund. Am Fußpunkt des Mastes sitzt der Autotuner JC-4. Dieser Tuner ist in der Lage, nicht nur bis zu einem Kilowatt zu verdauen, sondern es können als L-Glied sowohl Groundplane Antennen als auch Zweidrahtleitungen direkt angeschlossen werden. Es bestehen die Optionen, zwischen zwei Grounplanes aus der Station umzuschalten oder eine Zweidrahtleitung anzuschließen. Ich habe mich für die letztere Möglichkeit entschieden.

Als Antenne verwende ich einen Dipol. Dieser verfügt über eine Spannweite von 2 x 20m, wobei die jeweils letzten 5m Enden nach innen zur Zweidrahtleitung, schräg nach unten, abgespannt sind. Am Ende meines Grundstücks befinden sich jeweils in der Flucht vom Hauptmast zwei 8m hohe Hilfsmasten, die von Gerd Liebal stammen und eine sehr gute Qualität aufweisen.
Der Vorteil der Antenne liegt darin, dass ein Betrieb von 160m bis 10m möglich ist. Der Wirkungsgrad auf 160m ist noch vertretbar, aufgrund der Kürze der Antenne sollte jedoch auch mit der Eingangsleistung vorsichtig umgegangen werden. Ich verwende auf diesem Band nicht mehr als 200W. Auf den übrigen Bändern nutze ich selten mehr als 400W, da dies in aller Regel nicht notwendig ist.

Im Betrieb begleitet mich eine Reihe von Software, die sich über Jahre zu einem festen Stationsbestandteil entwickelt hat. Als Herzstück werkelt natürlich PowerSDR. Mittels des Virtual Serial Port Emulator von Eterlogic realisiere ich meine COM Ports samt entsprechender Splitter, um von verschiedenen anderen Softwarelösungen auf den virtuellen COM Port des Anan zugreifen zu können. Die Audiokanäle erstelle ich mittels Virtual Audio Cable. Als Betriebssoftware nutze ich seit Jahren Logger32, das Dank N2AMG nicht nur mit FLDigi für Digimodes, sondern auch mit QRZ.com und Clublog interagieren kann. Neben einer hervorragenden QSL Verwaltung habe ich mir den Logger so angepasst, dass er farblich gefällig ist und bspw. DOKs kennt. Daneben verwende ich häufig noch WSPR, um insbesondere im Milliwattbereich zu schauen, wie sich die Ausbreitungsbedingungen aktuell darstellen.
Ein letztes Hilfsmittel der Station möchte ich nicht unerwähnt lassen. Für den Contestbetrieb schätze ich nach wie vor einen VFO-Knopf. Seit fast 7 Jahren nutze ich hierzu T-Mate, der per USB wirklich ausgezeichnet funktioniert. Der Knopf ist kein Schnäppchen, hält aber sehr gut und ist in meinen Augen alternativlos.


Samstag, 5. März 2016

Mit dem Kurzwellen-Transceiver auf die VHF-Bänder

war lange Zeit eine recht kostspielige Möglichkeit, wenn es darum ging, auf 2m zu werden. Während das 6m Band von den meisten Kurzwellen-Sendeempfängern erfasst wird, sieht es bei 2m anders aus. Einige positive Ausnahmen bilden sicher Icoms 7400 und 9100, welche auch auf den höheren Bändern sendefähig sind, doch generell ist bei den meisten anderen Herstellern bei 60 MHz Schluss.

Mittels eines Transverters ergibt sich die Möglichkeit, auch mit dem Kurzwellengerät das 2m Band zu erschließen. In der Regel wird der Bereich von 28 bis 30 MHz sowohl sende- als auch empfangsseitig auf den Bereich von 144 bis 146 MHz umgesetzt. Da es mir vor allem darum ging, wieder in APRS QRV zu werden, hielt ich den bekannten DB6NT Transverter für etwas überdimensioniert, wenngleich das Gerät selbst eine hervorragende Lösung darstellt. Elecraft bot für den K2 einst optionale Transverter an, die jedoch - soweit mir bekannt - nicht mehr erhältlich sind. TenTec hatte seinerzeit mit dem Modell 1210 ebenfalls eine interessante Transverter-Lösung als Bausatz entwickelt, der aber heute nur noch selten als hoch gehandeltes Gebrauchtgerät auftaucht. Für den KX3 bietet Elecraft heute einen internen Transverter an, doch dieser ist recht teuer und zudem wäre eine Verwendung am Anan nicht möglich. Auch stört mich die geringe Sendeleistung. Insofern musste die Suche weitergehen und wie so oft ist es der Zufall der Lösung bringt.

Eines Abends stieß ich in der Bucht auf einen ukrainischen Hersteller, der für knapp über 50 Euro diverse Transverter-Platinen anbietet. Das Portfolio ist umfangreich und umfasst 6m, 2m, 70cm und weitere Bänder. Gewählt werden kann zwischen der einfachen Platine oder aber dem Komplettpaket bestehend aus Transverter-Platine, Eingangsabschwächer-Platine und Gehäuse. Mir war es wichtig, beim Zoll nicht sonderlich aufzufallen, weswegen ich mich ausschließlich für die Platine entschied. Bereits nach einem halben Tag erhielt ich die Versandbestätigung mit dem Hinweis, dass die Lieferung etwa 20 Tage dauern würde. Umso überraschter war ich nach 14 Tagen, als mir ein wohl gepolstertes Einschreiben zugestellt wurde. Der Zoll hatte im Übrigen den Hinweis darauf vermerkt, dass der Brief für Ihn nicht interessant sei...



Prima dachte ich. Nach einem kurzen Studium der Schaltung erinnerte mich doch so einiges an den TenTec 1210, den ich vor vielen Jahren auch einmal selbst aufgebaut hatte. Aufgrund der SMD Technik ist die Platine nun aber deutlich geschrumpft und es war für mich zunächst fraglich, ob der Transverter die spezifizierten 12 Watt wohl wird erreichen können. Die Dokumentation des Transverters insgesamt ist schon etwas dürftig und mit der Dokumentation von TenTec nicht vergleichbar. Allerdings sind die noch ausstehenden Arbeiten von wirklich kleinem Umfang.

Zunächst ist ein passendes Gehäuse für die Platine zu finden, da es essentiell ist, dass der Endstufen-Transistor ordentlich Kühlblech erhält. Andernfalls sollte die Freude nur kurz anhalten. Ich hatte aus einem gescheiterten Projekt zum Thema Fernspeiseweiche noch ein Aluminium-Druckgussgehäuse, das im ersten Schritt eine sehr gute Behausung bieten sollte. Im nächsten Schritt ging es darum, die Verkabelung zu den einzelnen Buchsen vorzunehmen. Hierbei sind 28 MHz Input, 144 MHz Output, 12V und die PTT-Steuerleitung entsprechend zu verdrahten. Zur Vereinfachung wurden unterdessen auf der Unterseite der Platine durch den Hersteller Steckbrücken angebracht, um auf das Löten zu verzichten. Ich habe hier leider keinen nachhaltig guten Kontakt realisieren können, weswegen ich alle Anschlüsse auf die Oberseite der Platine gelötet habe.


Nach getaner Arbeit ging es nun daran, den Transverter zum Leben zu erwecken. Dazu verkabelte ich den Transverter mit meinem KX3 und stellte diesen auf Transverterbetrieb. Das charmante an Letzterem ist, dass der KX3 nicht nur in der Lage ist, die Frequenzen auf 2m richtig darzustellen, sondern er kann auch den Input auf unter 100 mW begrenzen. Damit ist ein Überfahren der Eingangsstufe ausgeschlossen. Über den ACC2 des KX3 lässt sich zudem die Steuerleitung für die PTT anschließen. Schnell noch die Antenne verbunden und die Frequenz auf 144,800 MHz eingestellt. Ich war begeistert. Laute APRS Signale schallten aus dem KX3. Ein Drehen über die Bänder zeigte schnell, dass auch Relais und Ortsrunden hörbar waren. Auch sendeseitig funktionierte der Transverter. Beim senden konsumiert er zwar an die 2 A, dafür gibt er aber auch die spezifizierten 12 W ab. Ich habe jedoch den Transverter auf 10W geregelt, was für mich völlig ausreichend ist. Am Rande sei erwähnt, dass der Transverter bestens abgeglichen war. Der Oszillator schwingt perfekt auf 116 MHz.


Das erste QSO fand vorgestern mit Sascha, DO3STD, statt. Selbst bei längeren Durchgängen wurde das Transverter-Gehäuse nur handwarm und keineswegs heiß. Zudem bescheinigte mir Sascha auch eine gute Modulation ohne jedwede Verzerrung.



Doch zurück zum Ursprung. Der Ausgangspunkt für das Projekt war, wieder in APRS QRV zu werden. Nachdem ich einige Zeit Kenwoods TMD710 genutzt hatte, träumte ich seinerzeit schon davon, die selbst empfangenen Stationen auf einer Karte sehen zu können. Mit UIView klappte das seinerzeit, aber die Software ist nicht auf den einschlägigen Tablets und Smartphones lauffähig. Wirklich gute Erfahrungen unter iOS habe ich mit PocketPacket erzielen können. Die App funktioniert wie ein NF-Modem und ist nicht auf eine Internetverbindung angewiesen. Sowohl sendeseitig als auch empfangsseitig funktioniert die App hervorragend. Verbunden habe ich den KX3 mit dem iRig, welches ich nun schon seit Jahren erfolgreich als Verbindungsglied zwischen mobilen Endgeräten und Funkgeräten verwende.