Dieses Wochenende stand wie jedes Jahr um diese Zeit wieder im Zeichen eines der von mir am meisten geschätzten HF SSB Conteste. Genauer gesagt fand in den letzten Stunden der Island ON The Air (IOTA) Contest des britischen RSGB statt. Normalerweise ist es seit zwei Jahren stets meine Absicht, an diesen Wettbewerb von einer Insel aus teilzunehmen, aber aus verschiedenen organisatorischen Herausforderung lies sich die Reise nach Neuwerk leider nicht realisieren.
Aus diesem Grund stand schnell fest, als Alternative von Land aus zu starten. Da ich in der letzten Zeit doch eher weniger zum Funken gekommen bin, stand zunächst die Einrichtung des N1MM auf dem Plan. Diese Software ist von meiner Warte aus alternativlos, da es wirklich das Log der Contestlogs darstellt.
N1MM kann auf der einschlägigen Website geladen werden. Zunächst ist die Fullinstall zu installieren, anschließend folgt das letzte Update. Soweit so gut. Die Herausforderung ergibt sich in der Verbindung von PowerSDR mit dem Loggingprogramm. Während die Einstellung der CAT Verbindung (bei mir mittels VSPE von eterlogic Link) ein Selbstläufer ist, sieht es im Bereich des Audiointerfacings deutlich anders aus.
Warum ist das notwendig? Bestreitet der geneigte OM einen Contest, der länger als ein paar Stunden dauert, so ist ein Voicekeyer eine absolut praktische Sache. Dies bedeutet jedoch, das die Audio aus N1MM an PowerSDR geleitet werden muss, um dann in Form von HF den Anan zu verlassen.
An dieser Stelle möchte ich einen kleinen Leitfaden vorstellen, der sich bei mir bewährt hat:
- Die Audioverbindung sollte grundsätzlich per VBaudio erstellt werden (Link). Obwohl ich viele Jahre lang auf Virtual Audio Cable gesetzt habe, stellen sich bei mir häufiger Probleme mit einer ungewünschten Rückkopplung ein.
- Nun geht es an die korrekte Einstellung der Macros. Was sind eigentlich Macros? Diese Tasten dienen dazu, definiert für den jeweiligen Operator das richtige Soundfile per Tastendruck zu senden. Der rote Rahmen hebt die Macros hervor. Leider ist es bei N1MM so, dass die vordefinierte Macrodatei, die nach der Neuinstallation eingestellt ist, nicht optimal funktioniert. Ich hatte leider keine Möglichkeit, den CQ Ruf auf F1 zu legen, weswegen eine automatische Wiederholung meines CQ Rufes nach 2 Sekunden nicht erfolgte. Abhilfe schafft die .md Datei, die auf der Website von N1MM geladen werden kann (Link). Es sollte natürlich die SSB Datei geladen werden. Nun muss die Datei in den Ordner Dokumente C:\Users\DM5HF\Documents\N1MMLogger+\FunctionKeyMessages eingefügt werden.
- PowerSDR bietet die Möglichkeit, seinen CQ Ruf aufzunehmen. Leider geschieht dies in einem wave Datenformat, das N1MM (natürlich) nicht verarbeiten kann. Demnach ist der mit PowerSDR aufgenommene CQ Ruf zu editieren. Dies klappt seit Jahren bei mir gut mit dem WavePad Sound Editor, der kostenfrei geladen werden kann (Link). Damit muss nun das wave file in das Format 8 Bit - 11025 KHz - Mono - PCM gebracht werden. Dies ist mit dem Programm ohne weiteres möglich. Das geänderte Soundfile muss nun in diesen Ordner gebracht werden: C:\Users\DM5HF\Documents\N1MM Logger+\Wav\DM5HF. Als Name sollte am besten die Datei mit CQ zu versehen werden.
- Ist das erfolgt, geht es weiter in N1MM. Es kann nun wie in Schritt 4 angedeutet, der Pfad zu dem CQ file ausgewählt werden.
- Arbeiten mehrere Operators an einer Station, so ist in dem Ordner N1MM auf derselben Ebene wie DM5HF (in meinem Beispiel s.o.) ein Ordner mit dem Call des anderen Operators anzulegen. Die für diesen Op angelegte CQ Datei muss wiederum in den passenden Ordner gepackt werden, damit N1MM bei Op-Wechsel weiß, das statt Erich nun Egon an der Station funkt. Diese Umstellung erfolgt per Strg O. So ist sichergestellt, dass Erich nicht mit dem CQ Ruf von Egon sendet, zumindest sollte es ihm auffallen, wenn er sich nicht korrekt als Op eingestellt hat...
Das ganze klingt ein wenig konfus, ist aber simpel nachzuvollziehen, wenn der Rechner gestartet ist und die Programme offen sind. Nun kann mit F1 die CQ Rufschleife aktiviert werden. N1MM und PowerSDR verstehen sich also prima.
Der Contest selbst brachte mir zwar insgesamt Freude, aber keine einzige Insel, die mir noch in meiner Sammlung fehlte. Der SFI von weit unter 100 ließ dies bereits im Vorfeld erahnen. Nichtsdestotrotz waren von 20 bis 10m gute short skip Verbindungen zu verzeichnen. Am Samstagabend waren dann die japanischen und auch eine chinesische Station gut aufzunehmen. Auf 40m war teils extremes QSB, sodass die Verbindungen teils ein Glücksfall von wenigen Sekunden waren. Nach 6 Stunden mehr oder weniger ambitionierter Teilnahme konnte ich 333 QSOs verbuchen, was doch mehr als erwartet war.
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