Der Aufbau meines Towers im November war natürlich nur der Startpunkt, um etwas ambitionierter am DX-Geschäft teilnehmen zu können. Mit dem zuerst montierten Rotary Dipole von EAntennas für 40m bin ich nach über 200 QSOs mehr als zufrieden. DX geht mit wenigen Anrufen sowohl per Short- als auch per Longpath, wobei die Richtwirkung auch ohne zweites Element stark ausgeprägt ist.
Nun recherchierte ich über einige Wochen, wie die Station weiter ausgebaut werden sollte. Für die weniger genutzten Bänder 80 und 30 habe ich mich schnell für den klassischen Viertelwellensloper entschieden, eine Antenne, die mit wenig Aufwand ganz gute Leistungen im DX-Verkehr bietet.
Die Bänder von 20 bis 10 sollten jedoch ambitionierter angegangen werden. Zunächst stand die Frage, ob eine Dreiband-Lösung mit den klassischen Bändern oder eine Fünfband-Lösung all in präferiert werden sollte. Nach einigem Recherchieren kam ich zudem Ergebnis, dass Trap-freie Modell wie z.B. Optibeams OB7-3 oder OB6-3M einschließlich der Substitute von EAntennas und Momobeam sich durchaus per Tuner auf den WARC-Bändern anpassen lassen. Recht einhellig wird berichtet, dass die Performance einer solchen Anpassung mit einen Mono-Rotary Dipole für das jeweilige Band vergleichbar ist.
Da aber mit Blick auf die nahenden Entwicklungen auf der Sonne neben 20 eher 17 als 15 in den Fokus der Aktivität rücken wird, entschloss ich mich für etwas mehr als einen Rotary Dipole für das 17 Meter Band. Damit lagen die vorgenannten Modelle nicht mehr im Zielfeld.
Durch meinen lediglich 6 Meter messenden Drehradius, der mir zur Verfügung steht, ohne des Nachbars Luftraum zu verletzen, war eine weitere Eingangsbedingung definiert worden. Weiterhin kam ein Aufbau mit Traps wie von Mosley, Fritzel oder Cushcraft bekannt, nicht in Frage. Die begrenzte Bandbreite und die Anfälligkeit der Traps, zudem auch das oftmals hohe Gewicht stimmten mich in Richtung einer Full-Size Lösung, zumal der Platz mit den 6m Drehradius vorhanden ist.
Mit Blick auf diese Bedingungen kamen nun noch Konzepte der folgenden Anbieter in Frage: Optibeam, Acom, Momobeam, EAntennas, LZ-Yagi-Antenna und SP7GXP. Kurz habe ich auch eine elektromechanische Lösung von Ultrabeam mit 3 Elementen in Erwägung gezogen, dies aber schnell fallengelassen. Die Gründe hierfür lagen vor allem in meinem mangelnden Vertrauen in die recht komplexe Technik, im recht hohen Wertverlust und dem dagegen hohen Anschaffungspreis.
Bei den rein mechanischen Beams sind die Antennen vonSP7GXP und LZ sicher die Preistipps. Über beide Hersteller liest man vorrangig Gutes, wobei SP7GXP in Osteuropa ein sehr hohes Renommee besitzt. Bei LZ habe ich mich im Ergebnis doch aufgrund der ordentlichen, aber nicht perfekten Qualität abgewendet. Die SP7 Beams empfand ich als sehr mächtig, insbesondere mit Blick auf das Gewicht. Zudem missfallen mir die einzelnen Traps in der offerierten Fünfband-Lösung.
Die Antennen von EAntennas und von Momobeam gefielen mir ebenfalls gut, jedoch fiel der Preis eines Fünfband-Beams von EA schon fast in die Optibeam-Region. Bei Momo habe ich über den MB10 leider keine User-Berichte finden können, zudem missfiel mir auch der vergleichsweise kurze Boom. Dieser wirkt sicher nicht positiv auf das ohnehin schon begrenzte V/R-Verhältnis eines Zweielementers für das jeweilige Band. Zudem fällt dadurch auch der Abstand der Elemente zueinander eng aus, was die Montage am Hummelmast nicht einfacher werden lässt.
Was ich ebenfalls sehr attraktiv fand, ist die Acom LS86. Diese LogPer hat gute Werte und einen guten Preis. Letztendlich gefiel mir aber der Bereich der Phasenleitung mit den vielen kleinen Plastikteilchen nicht so recht, auch fand ich die Masthalterung recht schmal, was auch in einigen Berichten im Internet als wunder Punkt aufgeworfen wurde.
Damit stand am Ende wieder das Produkt, was ich bereits zu Beginn meiner Recherche ins Auge gefasst hatte. Letztlich entschied ich mich für den Optibeam OB9-5. Der hohe Preis rechtfertigt jedoch zweifelsohne, sich auch bei anderen Marktteilnehmern umzusehen. Im Ergebnis traf ich jedoch meine Wahl, da mich die User-Berichte umfassend überzeugten und die Hobbykasse den entsprechenden Füllstand aufwies. In Summa kann ich zusammenfassen, dass eine Antenne, die nicht abgestimmt werden muss, keine Schlauchschellen kennt und durchweg positiv bewertet wird, eben den optimalen Beam für meine Bedingungen darstellt. Doch dazu im nächsten Beitrag mehr.
5 Kommentare:
Hallo Christoph,
der Optibeam ist eine gute Wahl. Den habe ich seit 2012 selbst im Einsatz (s. qrz.com). Bin sehr glücklich damit und die Qualität ist top.
Viel Spaß damit und good dx!
VY 73 de Bernd • DL9UAS
Hallo Bernd,
ich danke dir für deine Erfahrungen, die mich in der Tat darin bestärken, eine gute Entscheidung getroffen zu haben. Vielleicht hören wir uns mal, ich würde mich freuen. Trotz der schwachen Condx dir ebenso gd dx! 73 Chris
Hallo Christoph,
wir hatten 2015 bereits ein QSO auf 20m in SSB (obwohl ich cw bevorzuge).
73 Bernd
Hallo Bernd, richtig - soeben habe ich im online Log nachgesehen- dann hoffe ich auf eine Wiederholung, gern wieder in SSB.
73 Chris
Gerne, vielleicht klappt's am Wochenende oder über die Feiertage.
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