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Dienstag, 7. August 2012

Flexradio/p und die Frage über einen Zweitmonitor


Als SDR-Nutzer stellt sich im Portabel- oder Urlaubseinsatz schnell die Frage nach einem zusätzlichen Monitor. Die PowerSDR-Konsole füllt selbst in der kleinsten Fenstereinstellung mehr als zwei Drittel eines 13,3 Zoll Bildschirmes. Es ist somit nicht möglich, PowerSDR nebst Logbuch und Digimodesoftware so laufen zu lassen, dass einerseits komfortabel QSOs abgewickelt werden können und andererseits alle Betriebsparameter im Blick bleiben.
MacbookPro 13 Zoll mit Windows 7 X64 mittels Bootcamp



Eine mögliche Abhilfe schafft das FXPad von Woodbox. Das Unternehmen erlangte seinen Bekanntheitsgrad vor allem durch die Produktion des T-Mate, einem „wirklichen“ VFO-Knopf für PowerSDR und andere Anwendungen. FXPad lässt sich auf einem ebenfalls von Woodbox vertriebenen Kleinstmonitor (HAMPad) betreiben und zeigt die wesentlichen Betriebsparameter des Flexradios an. Die Verbindung erfolgt via USB, sodass auch direkte Eingaben mit dem Finger auf dem Touchmonitor möglich sind. Persönlich gefällt mir an der Lösung von Woodbox weniger, dass die Softwarelizenz immer nur für ein Flex verkauft wird. Ich habe eine Lizenz für das Flexradio 5000, mein F1k5 kann ich leider nicht connecten. Das ist schade, dass uns ein paar Euro davon trennen. Zudem ist die Größe des HAMPad Monitors für mich etwas klein, insbesondere vor dem Hintergrund des generellen Anschaffungspreises.

Gibt es Alternativen?

Die Pressemeldungen des letzten Halbjahres überschlugen sich förmlich, wenn es um die Absätze von Tablet-PCs und größeren Smartphones ging. Nicht zuletzt die Veröffentlichung des IPad 3 oder des Samsung Galaxy S III wirkten dabei als Boostfaktoren auf die Märkte. Doch warum ist das von Interesse? Vor allem deshalb, weil die Application AIR DISPLAY in den einschlägigen Appstores  verfügbar ist.

Das IPad per WLAN an den Mac gekoppelt




















Was ist Air Display?

Air Display unterstützt die Betriebssysteme Mac OS, Windows, iOS und Android. Jedes beliebige Endgerät kann mit dessen Anzeige ebenfalls als Zweitmonitor für unterwegs verwendet werden, vorausgesetzt die App kann auf beiden Endgeräten installiert werden. Da die Verbindung zwischen den Endgeräten nicht physisch, sondern mittels Funk über WLAN erfolgt, muss zudem sichergestellt sein, dass beide Endgeräte (Host-Gerät und Gerät „Zweitmonitor“)  im gleichen WLAN eingebunden sind.

Egal ob Smartphone oder IPad, nahezu alle Endgeräte, welche die geschilderten Bedingungen erfüllen, lassen sich zur Unterstützung als Zweitmonitor verwenden. Ich persönlich favorisiere das IPad 3. Hier kann sowohl die normale Auflösung als auch die Retina-Auflösung für den Zweitmonitor verwendet werden. Nachdem die Air Display Software auf dem Mac (unter Win 7 64 Bit ;-) installiert wurde, lassen sich IPad und Mac problemlos verbinden. Die Anordnung des Zweitmonitors zum Hauptmonitor kann, wie in der Systemsteuerung bei Windows, nach Belieben ausgewählt werden.

Was nützt es mir?

Für PowerSDR existieren mehrere Szenarien, wie sich der Zweitmonitor gewinnbringend für den praktischen Funkbetrieb einsetzen lässt. Beispielsweise kann die Bedienkonsole von PowerSDR auf dem IPad dargestellt werden. Das Logbuch und das Programm für Digimodes (bei mir Logger 32 + FLDigi, connected mit FLDigi Gateway von N2AMG) können hingegen bequem nebeneinander auf dem Mac dargestellt werden. Sowohl Logger32 als auch FLDigi lassen sich so günstig nebeneinander stellen, sodass komfortabler Funkbetrieb möglich wird. Zu beachten ist jedoch, das Air Display nicht im Retina Modus gestartet werden sollte, da sonst die Darstellung von PowerSDR im Vollbildmodus auf dem IPad nicht optimal ausfällt. Der Clou an diesem Aufbau ist jedoch, dass die Touchfunktion auf dem IPad erhalten bleibt. Insofern kann PowerSDR bequem mit Fingerberührung gesteuert werden.

Wirklich bequem?

Diese Frage darf durchaus gestellt werden. Fakt ist, die Tasten sind bei PowerSDR recht klein. Aber, es gibt Abhilfe. Eingangs erwähnte ich bereits FXPad. Natürlich lässt sich auch FXPad anstatt PowerSDR auf dem IPad darstellen. Die Tasten dieser Konsole sind für eine bequeme Bedienung wirklich groß genug, doch ein weiterer Wermutstropfen zudem vorhin genannten bleibt, FXPad gestattet keinen Vollbildmodus. Der übrige Platz muss dennoch nicht verschenkt werden, sondern kann mit DXCluster, Bandmap oder anderen Anzeigen gefüllt werden.

Muss es unbedingt Apple sein?

Natürlich nicht. Die vorangegangenen Zeilen sollten im Schwerpunkt nur die Funktionslogik holzschnittartig darstellen. Ein Samsung Tablet oder ein Smartphone mit etwas größerer Bildschirmdiagonale stellt den gleichen Funktionsumfang sicher und bietet je nach Einsatzwunsch Vor- und Nachteile.

IPad 3 als Monitor



Ist ein Tablet die bessere  Hardwarealternative zu HAMpad?

Das kann pauschal nicht gesagt werden. HAMpad ist in toller Qualität ausgeführt, benötigt kein WLAN und bringt auch die nötige Stabilität für „draußen“ mit. Als Zweitmonitor ist es ebenso vielseitig wie das IPad. Wen die Größe nicht stört und wo ein Tablet-PC noch nicht als Bestandteil zur Ausrüstung gehört, genau da ist HAMPad eine tolle Sache. Wer jedoch ein Tablet sein Eigen nennt und etwa 180€ sparen möchte, kann das Einsatzspektrum seines Touchcomputers noch weiter ausbauen. Der Nutzer wird in dem Fall von einer größeren Vielseitigkeit und von einem deutlich größeren Display profitieren.

Fazit

Zusammengefasst bildet die App Air Display eine interessante Erweiterung für den portablen Einsatz von Flexradios oder anderen SDR-Konsolen. Obwohl ich den Aufbau schon eine Weile nutze, wird die eigentliche Feuertaufe auf EA8 in diesem Jahr erfolgen. Übrigens, ein fehlendes WLAN ist problemlos mit einem Smartphone (in meinem Fall HTC-Desire) auszugleichen. Wie dieses Gerät verfügen viele  Derivate über die Option, als WLAN-Router zu agieren und damit die benötigte Verbindung für Air Display zu liefern.

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