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Sonntag, 21. September 2025

Rebuild - Nachbau der Hextenna mit Bordmitteln - der Hosentaschen-Beam für Kurzwelle

Seit einigen Funkausflügen bin ich vom Konzept der Hextenna sehr angetan. Das kleine Packmaß und der schnelle Aufbau eines Beams von 20m bis 2m haben schlichtweg seinen Reiz.


Doch lässt dich die Hextenna auch in der heimischen Hobby-Werkstatt nachbauen? Ich habe es gewagt und konnte dabei einige Verbesserungen im Detail vornehmen. 

Dazu zählen:
  • Bessere Verdreh-Sicherheit der Elementhalter
  • Keine "wilde" Verkabelung wie in den schwarzen Dosen der Hextenna
  • Höhere Stabilität des Gesamtsystems bei nur geringem Gewichtsanstieg
Wie alles begann...


Zunächst mussten die Sechskant-Aluminium-Rohlinge aus Gewichtsgründen zentral aufgebohrt werden. Diese Rohlinge sind 60mm x 60mm x 25mm groß und bieten ausreichend Stabilität und Größe. Beschafft wurden diese bei eBay. Weiterhin erleichtert diese Zentral-Bohrung später das Schneiden der M10-Gewinde.


Wichtig ist beim Bohren von Aluminium, mit möglichst hoher Drehzahl zu bohren. Dazu ist die Kühlung, wie z.B. mit einer Kühlpaste von Baer sehr empfehlenswert. Es wird nicht nur schmutzig, sondern auch extrem heiß (beim Bohren ;-).


Geschafft - in einem Zug mit behutsamen Druck.


Da das Chelegance-System auf M10 ausgelegt ist, habe ich mich ebenfalls für dieses Gewinde entschieden. Insgesamt sind drei Gewinde zu bohren, eines für die Aufnahme des Boom-Rohres und zwei für die Teleskop-Elemente.


Ein schöner Moment ist es, wenn die erste M-10 Schraube ohne zu kanten in das Gewinde fliest - es passt!


Auch das Boom-Rohr hält und die Edelstahl-Zahnscheibe verhindert das Verdrehen des Elementhalters. Zugegeben, im Feld sollte die M-10 Flügelschraube mit einem Multi-Tool angezogen werden. Farbliche Markierungen auf dem Boom-Rohr, die mittels eines kleinen Winkels angebracht werden, erleichtern dabei die Ausrichtung.


Als Nächstes folgte der Aufbau des Director-Halters. Mittels M-10 Gewindestangen befestigte ich Stützisolatoren aus Polyesterharz, die ein eingegossenes M-10 Innengewinde aufweisen. Diese besitzen eine Größe von 35 x 41mm und bieten eine sehr hohe Isolation. Aus diesem Grund ist hier ein rotes Jumper-Kabel zu sehen, das die beiden Teleskope später elektrisch verbindet. Die silbernen Muffen am linken und rechten Ende sind Gewindeadapter von Chelegance, die ein M10 Außengewinde und ein 3/8 Zoll Innengewinde aufweisen. Damit lassen sich die Teleskope der Hextenna oder jene von Chameleon aufschrauben.


Nachdem der Direktor-Halter fertig montiert wurde, konnte nun das geteilte Boom-Rohr vorbereitet werden. 


Nun ging es an die Einspeisung der Hextenna. Hierzu nutze ich den 1:1 Balun von Spiederbeam, der mir preislich und qualitativ sehr gut gefällt. In den Polyesterharz der Stützisolatoren habe ich zunächst M3-Gewinde geschnitten, sodass später durch die Messing-Unterlegscheibe eine gute elektrisch-leitende Verbindung für die Telekope besteht.


Nachdem diese Arbeitsschritte erledigt waren, habe ich die Antenne auf mein Manfrotto-Stativ gesetzt und siehe da, es funktioniert.


Bei UKW-Berichte gibt es hervorragende Kreuzklemmen, die auch meine Hextenna sicher halten.


Die Einspeisung mit den Messing-Unterlegscheiben habe ich nachträglich wieder geändert und über normale M10-Kabelschuhe ersetzt. 


Da das Wetter heute nicht so toll war, blieb es bei einem kurzen Test mit dem Comet CAA-500 Antennen-Analyzer. Dieser begrüßte mich, nah am Haus - Hextenna in 3m Höhe - dichter Bewuchs in der Nähe - sodann mit einem Einstiegs-SWR von 1,6 auf 14 Mhz. Das schaut vielversprechend aus und die Antenne funktioniert.

Der Bastelaufwand betrug etwa 6h und die Materialkosten sind überschaubar. Am teuersten sind die Teleskope, die pro Stück für knapp 70 Euro bei Wimo zu finden sind. Bleibt man bei den etwas leichteren Teleskopen in M10 von Chelegance, lässt sich der Preis nochmals deutlich senken - und über AliExpress sowieso (sofern kein gesteigerter Wert auf Qualität gelegt wird...).

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